Das Herz hört auf zu schlagen, das Atmen hört auf, der letzte Atemzug wird getan und danach folgt kein weiterer mehr.
Das Blut fließt nicht mehr, da das Herz nicht mehr pumpt. Es entstehen Blutgerinnsel, das Blut verteilt sich sogar im Körper, die Temperatur nimmt ab, die Zellen bekommen keinen Sauerstoff mehr, der Körper zersetzt sich. Am längsten überleben die Knochen.
Die Reflexe sterben auch nicht gleich ab, wie etwa der Würgereflex oder der Pupillenreflex, das kann noch Stunden andauern, nachdem das Herz aufgehört hat zu schlagen.
Die Fingernägel wachsen noch weiter.Das wurde oft beobachtet und ist etwas Erstaunliches: das Leben ging – wenigstens in einem kleinen Teilbereich - weiter voran.
Die roten Blutkörperchen wandern noch im Körper herum wie in einer Stadt voller Ruinen nach dem Angriff in einem Krieg, überall Trümmer. Auch sie sterben erst nach und nach.
Die Gehirnzellen sterben auch langsam ab. Je nachdem wieviel Blut und Sauerstoff noch vorhanden sind. Das Gehirn ist aber nicht unbedingt notwendig für das Bewußtsein.
Das Bewusstsein arbeitet immer, auch wenn wir eigentlich schon tot sind.
Das Bewußtsein ist da auch ohne das Gehirn. Das berichten die Leute mit den Nahtod - Erfahrungen. Unsere Persönlichkeit wird durch den Tod nicht ausgelöscht. Der Körper ist also gewissermaßen vor dem Geist tot, und der Körper stirbt wirklich, während das Bewußtsein weiter existiert ohne Körper. Auch das Denken geht weiter ohne das Gehirn. "Falls es vergebliche Rettungsmaßnahmen gegeben hat, kann das kleine bisschen Blut, das das Hirn erreicht hat, den Zelltod verlangsamen". Patienten, die als tot galten und wiederbelebt wurden, waren in der Lage, zu beschreiben, was um sie herum passiert war. Sie beschreiben, wie Ärzte und Pfleger arbeiteten. Sie beschreiben vollständige Gespräche und sind sich über visuelle Dinge im Klaren, über die sie nicht hätten Bescheid wissen können, wenn sie wirklich tot gewesen wären. Wie man die Erfahrungen von Nahtod - Patienten interpretiert, bleibt jedem selbst überlassen. Das neurobiologische Wissen um die Fehlleistungen des Gehirns bei Sauerstoffunterversorgung zeigt jedoch, dass uns das Gehirn in den letzten Momenten unseres Lebens durchaus einen Streich spielen kann. Der Mensch ist nicht von einer Sekunde auf die andere tot.
Sterben ist ein langsamer Prozess, dessen Erscheinungen und “Nebenwirkungen” bereits beginnen, wenn das Herz-Kreislauf-System noch nicht abschließend versagt hat. Dass auch der Herzstillstand nicht unbedingt das Ende des Lebens bedeutet, wissen Forscher bereits seit dem 18. Jahrhundert, als erstmals Ertrunkene erfolgreich wiederbelebt werden konnten. Insbesondere die Entdeckung der Elektrizität half den damaligen Ärzten dabei, den Herzen vermeintlich Toter wieder auf die Sprünge zu helfen.
Erst bis zu 100 Stunden nach dem Todeseintritt des Menschen sind auch sämtliche Zellen seines Körpers abgestorben – der so genannte biologische Tod ist eingetreten. Wenn man die Augen eines toten Menschen schließen will, gelingt das oft nicht mehr. Das liegt am Eintreten der Totenstarre. Stirbt ein Mensch, erschlaffen zunächst all seine Muskeln. Die Muskelzellen versuchen jedoch, ihren Lebenszyklus beizubehalten. Das gelingt für maximal drei bis vier Stunden, in denen die Glieder des Toten noch leicht beweglich sind. Danach jedoch verschmelzen die beiden Proteingruppen, Aktine und Myosine, die bei einer Muskelkontraktion normalerweise wie die beiden Seiten eines Reißverschlusses ineinander gleiten, derart miteinander, dass der Muskel zu keinerlei Bewegung mehr fähig ist. Meist passiert das zunächst bei den Muskeln von Unterkiefer und Nacken, danach folgen obere Glieder, Rumpf und schließlich die unteren Glieder.
Aber alles geht dem Ende zu.
Wie schrecklich ist der Tod. Im Buch des Predigers steht „ja, ehe die silberne Schnur zerreißt, die goldene Schale bricht, / der Krug an der Quelle zerschmettert wird, / das Rad zerbrochen in die Grube fällt, der Staub auf die Erde zurückfällt als das, was er war, / und der Atem zu Gott zurückkehrt, / der ihn gegeben hat.“
Nur der Geist Gottes kann einen toten Körper wieder zum Leben verhelfen. Das sieht man am toten Lazarus. Er war schon vier Tage tot. “Dann nun sagte ihnen Jesus geradeheraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt. Als Jesus nach Betanien kam, „erfuhr er, dass Lazarus schon vor vier Tagen begraben worden war.“ Jesus wusste es aber schon vor 4 Tagen, dass er gestorben war. Jesus spricht nun zu Martha: „Dein Bruder wird auferstehen“. Auferstehen aus dem Grab? Sollte sie glauben, dass er aus dem Grab herauskommen könne? Das war schon eine arge Zumutung! Martha sagte: »ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.« Das war eine eher ausweichende Antwort. Aber Lazarus kam tatsächlich heraus. Eine Sensation....“ Dabei hatte Jesus schon gesagt: »Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?« – Martha sagte nicht “Ja, ich glaube das“. Sie gab eine eher ausweichende Antwort. Und eine Auferstehung für ewige Zeiten? Gibt es das? Nie mehr sterben, kann das möglich sein ? Und dann noch glauben, dass man im Himmel weiterleben könne? Das war doch eine Zumutung im Alltag des Überlebenskampfes! Später am Grab sagt Martha zusammenfassend: »Herr, er ist doch schon vier Tage tot; der Leichnam riecht schon!« Aber Jesus sagte zu ihr: »Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?« Der Tote trat heraus, Füße und Hände mit Grabbinden umwickelt und das Gesicht mit einem Tuch verhüllt. »Befreit ihn von den Tüchern und lasst ihn gehen!«, befahl Jesus den Umstehenden. Jetzt waren alle geplättet. So etwas kann es nicht geben! Wie kann ein Toter gesund herumlaufen? Wo ist die Todesursache? Wo ist das Absterben der Zellen? Wie kann solch eine Wiederherstellung des Körpers in so kurzer Zeit geschehen? Über Martha wird dann nichts mehr berichtet. Das Sterben war schon auf den ersten Seiten der Bibel vorhergesagt: „aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben“. Das bedeutet: vor dem Sündenfall war der Tod schon da. Mit dem Sündenfall trat dann der Tod ein, der geistliche Tod. Und das geschah sofort. Adam wurde die Verbindung zu Gott in seinem Geist abgeschnitten. Durchtrennt wie mit einem Schwert. So lebt der Mensch weiter, durchtrennt von der Verbindung mit Gott. Das bedeutet, sein Geist ist allein, ja noch mehr: er ist unter dem Einfluss Satans. Daher ist der Glaube so wichtig geworden. Denn nur durch Glauben kann diese Trennung verstanden, geglaubt und überwunden werden. Glaube bedeutet: ich vertraue der Mitteilung eines anderen. Nämlich Jesus. Mit dem Sündenfall trat also schon der geistliche Tod ein. Dieser hatte zur Folge den leiblichen Tod ( Adam wurde 930 Jahre alt in seinem Körper). Nach dem leiblichen Tod ist die Seele (das ist das Individuum) körperlos. In der Bibel wird daher noch vom zweiten Tod erzählt. Der zweite Tod – der Tod nach dem leiblichen Tod – ist der Tod der Seele. Dieser Tod konserviert den Zustand des Todes im Geist - das ist die endgültige und ewige Trennung von Gott – und der Geist (das Individuum) ist ewig allein und nur noch mit den eigenen Sünden beschäftigt. Jetzt ist die Seele in einem Körper, den Gott gegeben hat; dies ist ein Körper, der ewig den Qualen ausgesetzt ist. Diesen Zustand nennt die Bibel die Verlorenheit.