Der Geist Jesu


Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geiste verhindert worden waren das Wort in Asien zu reden. Als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie nach Bithynien zu reisen und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht“.

Apostelgeschichte 16,6-7


Das Geschehnis handelt insbesondere vom Heidenapostel Paulus. Mit Sicherheit war sein in Kapitel 15,40 erwähnter Reisebegleiter der Bruder Silas gewesen. Denn dieser Text von Vers 6 beginnt mit „sie“ und nicht mit „er“, Paulus.


Um des Evangeliums willen durchzogen sie Phrygien und die galatische Landschaft.

Da verhinderte der Heilige Geist das Wort des Evangelium in Asien überhaupt zu reden.

Über das einzelne Wirken des Heiligen Geistes und wie er die Rede Pauli verhinderte, teilt uns die Schrift definitiv nicht mit, sondern nur vom Grundsatz her ist uns Mitteilung gegeben, dass der Heilige Geist seine Rede verhinderte.


Paulus kommt nach Kleinasien und er sieht eine gewaltige Möglichkeit. Er sieht offene Türen für das Evangelium und das weite Feld, wie es in Johannes 4,35 heißt, weiß zur Ernte. Und sein Herz brennt danach, diesen Menschen die Botschaft des ewigen Lebens von der Erlösung durch Jesus zu bezeugen. In diesem Augenblick seiner persönlichen Absicht greift der Heilige Geist ein. Ich darf das gleich voraus schicken, dass der Heilige Geist nicht missionsfeindlich ist. Die Tatsache dann, dass in Vers 7 Gott erneut und diesmal durch den Geist Jesu reden muß, bestätigt, dass der Apostel Paulus auf die Absicht des Heiligen Geistes bislang nicht eingegangen war.


Zwei Gründe mögen in besonderer Weise dafür die Ursache sein.


Erstens, zu Beginn der Gemeindezeit da hatte man noch nicht wie heute eine jahrhundertealte Erfahrung mit dem Heiligen Geist und seiner gesamten Wirkungsgrenzen. Das hatte man damals nicht.


Zweitens, es bestätigen sogar die Apostel in der Schrift, dass auch sie fehlten, dass auch sie nur Menschen waren. Zum Beispiel bezeugt dies auch der Apostel Petrus in Apostelgeschichte 10,26 gegenüber dem Kornelius und sagt: „Denn auch ich (so steht es dort geschrieben) bin nur ein Mensch“. Und weshalb, müßten wir sagen, spricht dies der Petrus so öffentlich aus? Das hatte einen Grund, denn wenn es nur um die Huldigung ging, da hätte er eine andere Antwort gegeben. Da hätte er gesagt, „laß diese Huldigung, die steht mir gar nicht zu“. Er sagt aber, ich bin nur ein Mensch und diese Vorgeschichte sehen wir, weil er dem lebendigen Gott, der vom Himmel her redend sich dem Petrus näherte, widersprochen hatte. Gott sagt: „Schlachte und iß“, und Petrus ruft Gott entgegen: „Niemals, keineswegs“. Das ist eine Stellung, die der eines Apostels nicht würdig ist. Darum sagt er hier: „Auch ich bin nur ein Mensch“. Darum mußte Gott bei diesem Petrus wegen seiner Gegenrede das Tuch mit dem Getier drei Mal herabkommen lassen. Und so wie Petrus, so ähnlich gelagert war auch Paulus. Drei Mal wird bei Paulus der Heidenapostel, durch den Heiligen Geist angesprochen. Drei Mal wird ihm gesagt und gezeigt, er solle jetzt nicht nach Jerusalem hinaufziehen.  

Apostelgeschichte 20,23  außer dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten

Apostelgeschichte 21,4 Nachdem wir die Jünger gefunden hatten, blieben wir sieben Tage dort. Diese sagten dem Paulus durch den Geist, er möge nicht nach Jerusalem hinaufgehen.

Apostelgeschichte 21,11-12. Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und die Hände und sprach: Dies sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Nationen überliefern. 12 Als wir aber dies hörten, baten sowohl wir als auch die Einheimischen, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehen möchte.

Und Paulus ging trotz dreimaliger Aufforderung nicht hinaufzugehen, doch hinauf. Manche haben  versucht, dies auszulegen als einen besonderen Akt des Gehorsams. Wir erkennen hier Ungehorsam, dass er die Rede des Heiligen Geistes nicht in der Weise verstand wie Gott es haben wollte. Zwar hat Gott diesen Glaubensstreiter von Format auch weiterhin benutzt und gebraucht, aber ganz gewisse Segnungen des Herrn, wie die vom Heiligen Geist bereits angesagten Reise nach Spanien, wir lesen das in Römer 15,24 und 28, diese Reisen fielen dann ganz aus.

falls ich nach Spanien reise - denn ich hoffe, auf der Durchreise euch zu sehen und von euch dorthin geleitet zu werden, wenn ich euch vorher etwas genossen habe....Wenn ich dies nun vollbracht und diese Frucht ihnen versiegelt habe, so will ich über euch nach Spanien reisen


Für Paulus war die Verhinderung seiner Ideen - im Textwort Vers 6 - durch den Heiligen Geist schon vergessen.  

Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist verhindert worden waren

In Kapitel 20 und 21 der Apostelgeschichte erwähnt er jedenfalls keine frühere Ermahnung. Er erinnert sich gar nicht mehr daran, was vor Jahren geschah, hier in unserem Textwort. Der Heilige Geist wollte, dass der Paulus zu uns herüber nach Europa kommen sollte. Auch kam es Gott in dieser Situation besonders darauf an, dass der Geist Satans keinerlei Einfluß auf die neue Arbeit in Europa gewinnen möchte. Denken wir hier an Vers 16-18 unseres Kapitels.

Es geschah aber, als wir zur Gebetsstätte gingen, dass uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagegeist hatte; sie brachte ihren Herren großen Gewinn durch Wahrsagen. 17 Diese folgte dem Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen. 18 Dies aber tat sie viele Tage. Paulus aber wurde unwillig, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde.

Und daher sollte die Arbeit in Europa mit der Führung des Heiligen Geistes allein verbunden sein und nicht mit anderen Irrgeistern.


Für den Apostel und für seine Begleiter muß es bitter und wirklich hart gewesen sein, dass in Asien alle Türen der Verkündigung für ihn verschlossen blieben. Und wir müssen uns erinnern, was mögen das für den Apostel dann für Gebetskämpfe gewesen sein, aber auch ein beständiges inniges Rufen zum Herrn, dass er dem Herrn sagt: Wohin soll ich denn noch gehen, dass du dich zu uns endlich bekennst. Dann hat der Apostel einen neuen Anlauf genommen, ist dahin und dorthin gegangen. Und überall verhinderte der Geist seine Rede und spricht nicht mehr als: „hier nicht und da nicht“. Dann sind den Paulus mit Sicherheit Gedanken aufgestiegen und welcher Art diese Gedanken waren, das vernehmen wir aus dem Kapitel 15,39,

Es entstand nun eine Erbitterung, so dass sie sich voneinander trennten und Barnabas den Markus mitnahm und nach Zypern segelte. 40 Paulus aber wählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen. 41 Er durchzog aber Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden.

man hatte sich nämlich Paulus und Barnabas, wie es dort wörtlich heißt, in Erbitterung getrennt. Was mögen das Tage und Stunden im Leben Pauli gewesen sein, die hat er nie, nie mehr vergessen. Und dennoch war Paulus in seiner Absicht zur Verkündigung des Evangeliums am falschen Platz. Nur wußte er es nicht, was Gott wollte. Und genau das aber ist auch heute für viele Gläubige ein riesiges Problem, ein ungeheuerliches Problem.


Für einen Reichsgottesarbeiter wie Paulus muß das doppelt schwer gewesen sein, einmal die in ihm befindliche Bereitschaft und diese Hingabe und die Treue überhaupt auf das Missionsfeld so freudig zu gehen, wie er es tat und ein anderes Mal dort auf diesem Missionsfeld alles, aber auch alles verhindert zu bekommen. Keine Antwort seitens Gottes zu vernehmen als nur die Mitteilung des Geistes, hier nicht reden und da nicht reden. Warum und weshalb kommt jetzt die Kardinalfrage tritt nach Vers 7 vor Bithynien der Geist Jesu auf?

versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht

Das ist unsere Frage, mit der wir uns jetzt ein wenig beschäftigen wollen. Sie ist von großer Bedeutung auch für uns. Dieser Geist Jesu tritt hier praktisch in das Leben des Apostels, welcher den weiteren Weg unter seiner eigenen Gedankenführung verhinderte.

Und wir müssen eine Unterfrage stellen, nämlich: „warum verhindert hier in Vers 7 nicht auch der Heilige Geist?“ Und es heißt auch nicht der Geist Christi verhinderte ihn, sondern der Geist Jesu.

Der irdische Name des fleischgewordenen Wortes Gottes ist Jesus. Wie der Erzengel Gabriel einstmals Befehl gab, du sollst seinen Namen Jesus heißen, Matthäus 1,21. In diesem Namen Jesus hat Gott die Macht der Errettung von Menschen hinein gelegt. Deshalb in Matthäus 1,21 heißt es weiter: „Denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden“. Aber er, der ewige Sohn Gottes, erniedrigte sich nach dem Willen des himmlischen Vaters in dem er sich, wie die Bibel sagt, zu nichts machte. Wohin? Bis ans Kreuz. In Philipper 2,8 lesen wir: „Er erniedrigte sich selbst, indem er gehorsam ward bis zum Tode am Kreuz“. Gehorsam war also seine Erniedrigung. Welch ein Satz! Ist dein Gehorsam zum Willen Gottes auch Erniedrigung? Nein, sie bringt Erhöhung. Warum war sie für Jesus Erniedrigung? Weil er Gott war und „an dem was er zu leiden hatte“, sagt die Schrift, den Gehorsam erst einmal zu lernen hatte. Und weil ein solcher Gehorsamsweg wie der unseres Herrn, von Engeln nie abgefordert wurde, lesen wir in Hebräerbrief 2,7: „Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt“. Demnach ist der Geist Jesu, seine Gesinnung, eine Gesinnung des Gehorsams, aber auch eine Gesinnung der Treue, der Abhängigkeit, der Demut und der Niedriggesinntheit, wo heute bei vielen Gläubigen das Herz zu explodieren beginnt - niedriggesinnt sein, das ist das, was der Mensch heutiger Tage nicht mehr verarbeiten kann. Er ist nahe dran, vor dem Stolz zu zerplatzen.


Seine Gesinnung, die Gesinnung Jesu war insbesondere ohne eigenen Willen zu sein. So steht es auch im Hebräerbrief 10,7 geschrieben, wo es heißt: „Ich bin gekommen, o Gott, deinen Willen zu tun“. Von seinem Willen lesen wir nichts. Und damit zeigt Gott vom Himmel her dem Paulus den rechten Weg durch den Geist Jesu sich leiten zu lassen. Paulus war ausgerüstet mit viel Gaben Gottes und Paulus hatte inzwischen Routine bekommen. Aber Paulus mußte umschulen und umdenken, ob der Herr nicht möchte, dass wir dem Paulus auch ähnlich werden, der das auch gesagt hat? Das war für ihn die Gesinnung Jesu, im Gehorsam den Willen Gottes tun zu sollen. Und nur so wollte Gott, dass Paulus in Europa die Arbeit aufnehme und nicht anders. Denn nach Asien hin, da lag für den Apostel Paulus nicht der Wille Gottes vor. Dem Apostel wird gezeigt, dass durch dieselbe Gesinnung, in der der Herr Jesus als Mensch hier wandelte und hier handelte, dass Paulus keinen eigenen Willen mehr haben durfte. Nur so konnte und wollte Gott, ihn, den starken Mann des Glaubens, gebrauchen. Noch wollte Gott einen solchen Willen durch Paulus, dass er zur Geltung gebracht werde. Das will der Herr auch von uns, von dir und mir. So lange Gott mit uns nicht zum Ziel gekommen ist darin, dass wir mit uns selbst fertig geworden sind. Und was kostet es uns, Niedriggesinntheit zu praktizieren?


Es gibt viele Gläubige, mit denen wird der Herr über die ganze Laufzeit des irdischen Lebens nicht fertig. Welch ein Verlust in der Beziehung zur Ewigkeit. Viel mehr nun, dass durch den Geist Jesu, die Gesinnung Jesu, ihn zu bestimmen suche. Jetzt habe er dem Geist Jesu zu gehorchen. Wir wissen, was das jetzt beinhaltet - keinen eigenen Willen mehr durchzusetzen, auch nur in einem Punkt. Das bedeutet völliges Abhängigsein von seinem Gott. Und wo immer bei uns die Herzen noch nicht zubereitet worden sind durch absolute Unterwürfigkeit unter den Willen Gottes, leben wir in der Sünde. Wir sind überzeugt, dass der Apostel Paulus sofort bereit war die Gesinnung im Geiste Jesu zu vollziehen. Wie hätte er denn auch später an die Korinther schreiben können: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi“. Da hat er den Beweis geliefert, hier in Apostelgeschichte unseres Textwortes. Wir lesen das in 1.Korinther 11,1: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi“. Oder, eine andere Stelle noch. Wie hätte uns Paulus ermahnen können, wie er sagt: „Ein jeglicher sei gesinnt wie Jesus Christus auch war“ (Philipper 2,5). Ist das nicht herrlich, wie der allmächtige Gott die Menschen unter seine Führung stellt, dass der Geist Jesu die praktische Wegweisung gibt, um sich in Paulus als ein mächtiger Sieger des Evangeliums der frohen Botschaft zu erweisen.


 


 

 

 
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