Dein Wille geschehe
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsre Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
So hat Jesus gebetet und seinem Volk vor der Erlösung genau gezeigt, wie man unter dem Gesetz beten soll. Das Gesetz sollte zum Glauben führen. Das Gebet verdeutlicht geradezu, dass das Böse nicht durch das Gesetz beseitigt worden ist. Dieses Gebet ist GLAUBEN. Dieses Gebet ist ein Gebet des Glaubens. Das Gesetz beseitigt nicht die Schuld. „Die Schuld vergeben“, das geht eben nicht dadurch, dass man versucht, das Gesetz zu halten. Sondern nur dass man im Glauben lebt und sich an Gott wendet wegen der Vergebung. Ganz vertrauensvoll: VATER! Das ist das Gebet um Vergebung wegen Glaubens.
Heute ist eine andere Zeit als damals, als Jesus noch auf der Erde lebte. Heute ist die Zeit der Gnade mit dem Evangelium der Gnade. Gott vergibt gerne, weil Jesus das Schuldopfer gestellt hat. Sein Sohn hat dies vollbracht. Es ist die Vollendung dessen, was Gott wollte.
Ein Mensch, der Gnade von Gott bekommen hat, der bereits erlöst ist, der wiedergeboren ist, der errettet wurde, der Jesus im Herzen hat, dessen Umkehr echt war, der kann das Vaterunser nicht in allen Bitten mitbeten.
Dein Reich komme – das ist die Bitte der Juden um das Reich des Vaters
Und führe uns nicht in die Versuchung – es heisst eigentlich Prüfung - siehe 1. Kor 10,13
Die Prüfung in der Wüste dort stehen ein paar Verse darüber; daraus kann man erkennen: Versuchung = Prüfung. Warum Prüfung? Damit rauskommt, was im Herzen drin ist; damit jeder erleben kann, dass sein eigenes Herz ihn betrügt und - um mit 1 Joh 3 zu sprechen -: Hieran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und wir werden vor ihm unser Herz zur Ruhe bringen.
sondern erlöse uns von dem Bösen – mein Leben ist erlöst und der Böse ist besiegt
Vergeben ist wichtig;wenn du nicht allen alles vergeben hast, wird das Leben und das Gebet zur Lüge. Wenn du betest, dann vergib allen zuvor. Das macht das "Vater Unser" so gefährlich: als eine Gebetsformel verführt es zum geteilten Herzen; teils JA und dann doch NEIN im Detail
Vergeben heisst lieben; so ist Gott; wer nicht liebt ist im Tode; Vergebung ist 7 mal 70 mal täglich vergeben; das sagt Jesus; also ist das Vaterunser alles andere als eine "Formsache" oder ein „Bekenntnis“
Vergebung ist göttlich; ohne zu sterben geht das nicht; ich sterbe täglich sagt Paulus; im Grunde bestätigt Paulus damit, dass das Vaterunser mehr ist; er hat auch nie das Vaterunser gebetet; in keinem seiner Briefe. Er hat wirklich allen alles vergeben; wenn er betete, dann war es nicht ein Nachbeten oder plappern, sondern durch den Geist Gottes hervorgebrachtes Verstehen.
Geliebte, wenn das Herz uns verurteilt,
Gott ist größer als unser Herz und alles kennt.
Geliebte, wenn das Herz uns nicht verurteilt, haben wir Freimütigkeit zu Gott,
und was immer wir bitten, empfangen wir von ihm,
weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige tun.
Und dies ist sein Gebot: dass wir an den Namen seines Sohnes
Jesus Christus glauben und einander lieben,
wie er es uns als Gebot gegeben hat.
Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm und er in ihm;
und hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt;
durch den Geist, den er uns gegeben hat.
Dein Wille geschehe, wer so betet, der lässt Gott freie Hand.
https://klare-bibelauslegung.com/Bibelauslegung/Evangelien/Johannes