Allah Buddha oder Christus


Denn dieweil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl durch törichte Predigt selig zu machen die, so daran glauben (1. Kor. 1,21).


Überall in der Welt gibt es Menschen, die Gott suchen, aber nur wenige suchen ihn wirklich  da, wo er zu finden ist: in der Predigt. Viele glauben Gott mit menschlicher Weisheit ergründen zu können. So haben zum Beispiel die alten Griechen ihre Halbgötter erfunden. Im Koran ist die Mischung vom Judaismus und dem eigenen islamischen Gedankengut im Streben nach der Entdeckung eines Gottes, der Allah heißt, unverkennbar. Das gleiche kann man beim Buddhismus, beim Konfuzianismus und all den anderen Religionen der Welt feststellen, auch wenn sie verschieden entstanden sind und sich unterschiedlich entwickelt haben.

So ist beispielsweise der Shintoismus in Japan eine harmlose, naive und oberflächliche Religion, der eher eine mit religiösen Zeremonien verbundene Ethik darstellt.

Als Tochter eines solchen Shinto-Priesters wurde ich in Tokio in einem Shintotempel geboren.

Es sei mir daher erlaubt, den verehrten Leser ein wenig mit der Lehre und den Praktiken dieser Religionsart bekannt zu machen.

Der Shintoismus praktiziert die Naturanbetung. Man sieht Gottheiten in verschiedenen, ja unzähligen Naturen, Elementen und Erscheinungen wie in der Sonne, im Wind, im Wasser, im Feuer, in der Erde, aber auch in den Bäumen und Bergen. Daher spricht man in Japan von den „heiligen Bergen“, zu denen die frommen Japaner jährliche Wallfahrten unternehmen, wie zum Beispiel dem berühmten „Fujiyama“. Man besteigt bereits am Abend den Berg, um am folgenden Morgen rechtzeitig den Sonnenaufgang zu erleben und in die Anbetung Gottes zu treten.


Diese Götter der Natur sind sogenannte Halbgötter, also zur Hälfte Menschen und zur anderen Hälfte Götter. Sie sind mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet wie Liebe, Neid, Eifersucht, Ehrgeiz usw, gründen Familien, führen Ehen und erleben Abenteuer.

Eine besondere Bedeutung im Shintoismus kommt dem Ahnenkult zu, der mit dem japanischen Nationalismus und der Kaiserverehrung eng verbunden ist.

Der erste Ahn der kaiserlichen Familie ist die Sonne. Sie ist die höchste Naturerscheinung und daher die höchste Gottheit. Dieser Sonnengott, so berichten die Mythen, hat die Welt, insbesondere das „heilige“ Japan als das Zentrum des Weltalls geschaffen und seinen Nachkömmling als das Haupt des „heiligen“ Landes gekrönt. Mit dieser heiligen Herkunft der kaiserlichen Familie versucht man also den Glauben an das „heilige“ Japan zu begründen.

Wie bereits erwähnt, wurde ich in einem solchen Shintotempel geboren und aufgezogen. Bereits als Kind machte mir die Frage zu schaffen, ob denn wirklich nach dem Tode - wie man uns lehrte - alles aus sein kann. Sollte unser Leben denn nur für diese jämmerliche Welt bestimmt sein, ohne Daseinserfüllung und ohne die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tode? Irgendwie muß Gott mir damals schon den Gedanken ins Herz gelegt haben, dass es noch eine andere Welt geben muß, in der Gerechtigkeit und Frieden wohnt. Aber wie konnte ich das erfahren? Und wie hätte ich mit ihr in Berührung kommen können?

Der Shintoismus bietet nämlich keine Hoffnung auf die Ewigkeit. Nach dessen Lehre gibt es kein Weiterleben nach dem Tod.

So fing ich also an, nach der Wahrheit zu suchen. Ich wollte und mußte in dieser Frage Gewißheit finden. Zwar wünschte ich mir einen Gott, aber die Vorstellung der Götterwelt, wie ich sie im Shintoismus kennenlernte, entsprach keineswegs meinen Bedürfnissen und Erwartungen.

Ich hatte auch eine ganz bestimmte Vorstellung von Gott: ich müßte ihn von ganzem Herzen lieben und ehren können, und er sollte der einzige Gott sein, der das gesamte Universum erschaffen hatte !

Ob ich schon damals zu ahnen begann, dass der lebendige Gott sich um seine Schöpfung kümmert und für seine Geschöpfe sorgt, und daß er sie sogar mit Namen kennt?

In Kontakt mit dem Christentum kam ich aber erst später, als ich das Gymnasium besuchte. Ein amerikanische Missions-Ehepaar kam zu uns und ließ in der Nähe von Tokio eine christliche Kirche errichten. Eines Tages lud man mich zu einem Gottesdienst ein. Ich hatte keine blasse Ahnung von dem, was mich hier erwartete. Doch ich folgte der Einladung und war nicht wenig überrascht, als ich dort ein Kreis von Schülern und Studenten um Gottes Wort versammelt hatte. Zum erstenmal in meinem Leben machte ich Bekanntschaft mit der Bibel. Ich kam über dem Gehörten und Besprochenen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine völlig neue Welt tat sich vor mir auf. Aber es schien eine frohmachende und befreiende Welt zu sein. Und der Gott, von dem hier die Rede war, entsprach genau meinen Erwartungen und Wünschen.War das nicht merkwürdig?

Ich suchte den Gott, der die Welt erschaffen hatte und der über ihr regierte und herrschte. Nun hörte ich zu meinem Erstaunen, dass dieser Gott tatsächlich existiere und sich in der Bibel offenbart hat.

Mein Interesse wuchs. Fortan besuchte ich diese Versammlungen. Unvergeßlich bleibt mir eine Frage, die eine Teilnehmerin stellte, nämlich ob zwischen dem Christentum und den Religionen der Welt eigentlich ein wesentlicher Unterschied bestünde. „Ja“, antwortete die Missionarin, „in allen Religionen haben die Menschen Gott gesucht, sei es in ihrer Philosophie oder Mystik. Aber der Gott der Bibel ist selbst auf die Erde gekommen. Er hat sich in Jesus Christus geoffenbart. Das ist der Unterschied zwischen Religionen der Welt und dem Christentum. Religion ist immer das Streben des Menschen nach Gott. Das Evangelium aber ist der Weg Gottes zu uns“. Mich beeindrucken diese Worte derart, dass ich sie nie mehr vergessen habe,, obwohl ich damals noch nicht alles verstand. Heute ist mir diese Wahrheit und Erkenntnis die Quelle aller Freuden, denn ich weiß, dass mein Gott in der Person Jesu Christi in diese arme Welt gekommen ist, um zu suchen und selig zu machen,was verloren ist. Er ist das fleischgewordene Wort, so wie es Johannes in einer ergreifenden Weise erlebte und schilderte: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit; eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.......“ (Joh. 1,14)

Zwei volle Jahre waren jedoch seit meinem ersten Kontakt mit der Bibel verflossen, bevor ich meinem Heiland begegnete. Gott hat ja unzählige Mittel und Wege, um sich in unserem Leben bemerkbar zu machen, vorausgesetzt, wir achten auf das Klopfen und Mahnen Jesu.


An einem Abend wurde in unserem Gotteshaus ein Film über das Leben Jesu vorgeführt. Nun, das war mir an sich nichts Neues. Ich besuchte ja bereits seit 2 Jahren regelmäßig den Gottesdienst. In der Zeit habe ich natürlich auch die Geschichte der Kreuzigung und Auferstehung Jesu gehört und auswendig gelernt. Doch an jenem Abend sprach Gott persönlich zu mir. Die Tatsache, daß der Mann, der am Kreuz von Golgatha sein Leben aushauchte, der Sohn Gottes war, blutig geschlagen und ans Kreuz genagelt, diese Tatsache war mir mit einem mal mit ganzer Wucht und Stärke zum Bewußtsein gekommen. Und immer wieder sprach es in mir

Gelitten für dich“  „Gekreuzigt für dich“ - Den, der von keiner Sünde wußte, den hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. (2.Kor 5,21)


Das bewegte mich zutiefst. Solcher Liebe wollte ich nicht länger ausweichen. An jenem Abend habe ich verstanden und begriffen, daß Christus am Kreuz von Golgatha das Erlösungswerk vollbracht hatte - für mich! Mein Herz war übervoll. Unmöglich konnte ich länger im Raum sitzenbleiben. Ich ging hinaus. Draußen im Dunkel der Nacht habe ich zum erstenmal in meinem Leben über meine Sünden geweint. Vor allem tat es mir leid, daß ich die angebotene Hand Christi nicht schon eher ergriffen hatte. Ich bat Christus um die Vergebung meiner Schuld, weihte ihm mein junges Leben, und seit jener Stunde habe ich die Gewißheit, dass Gott „auch an mich gedacht“ hat, als er rief:  „Es ist vollbracht“.


Seligstes Wissen: Jesus ist mein

Köstlichen Frieden bringt es mir ein

Leben von oben, ewiges Heil

völlige Sühnung ward mir zuteil


Laßt mich erzählen, Jesu zur Ehr‘

wo ist ein Heiland größer als er

Wer kann so segnen, wer so erfreu‘n

Keiner als Jesus. Preis ihm allein.


Nun begann für mich ein neuer Lebensabschnitt. Ich war zwar durch Gottes Gnade bekehrt von den heidnischen Göttern zu dienen dem lebendigen Gott. Welch ein Unterschied. Weder Mohammed noch Buddha noch der Shintoismus vermochten mir diesen Frieden zu geben.


Nachdem ich die ungeheure lebenserweckende und befreiende Kraft des Evangeliums erfahren hatte, stand für mich fest: diese ungeheuerliche Entdeckung darfst du nicht für dich behalten. Du mußt diese frohe Botschaft weitertragen und dafür sorgen, dass der Name Jesus in der Welt bekannt und verherrlicht werde.


Ich ging für 10 Jahre nach Europa. Hier absolvierte ich zunächst in Frankreich an einer Bibelschule eine dreijährige Ausbildung, kam dann nach Deutschland und der Schweiz, wo ich zum Teil meine Studien fortsetzte.


Nach dem Europa - Aufenthalt führte mich mein Weg in die Sudan Interior Mission“ nach Niger in Westafrika, wo ich auch heute noch für meinen Heiland wirken darf.


Afrika ist bekanntlich durch den Islam geprägt. Islam bedeutet die Unterwerfung unter den Willen Gottes, doch weicht die Bedeutung dieser Unterwerfung von jener im christlichen Glauben im Wesentlichen ab. Ein Christ fügt sich gerne seinem Herrn, weil er der Herr seines ganzen Lebens ist. Er tut es freiwillig in dem Wissen, dass Gott ihn liebt und es gut mit ihm meint. - Was aber bedeutet der Wille Gottes im islamischen Sinn? Was ist „Allah‘s Wille“ in ihrer Sprache?


Der islamische Glaube lehrt, dass alles, was geschehe, Gutes und Böses, von Gott selbst veranlaßt werde. Sündigt jemand, dann hat Gott ihn dazu veranlasst. Gott schenkt das Leben, aber er schickt auch die Krankheiten. In Afrika gibt es viele Menschen, die bereits in ihrer Kindheit durch Fliegenschwärme blind werden, aber man schreibt das Gott zu und findet sich schnell damit ab. Alle Fehler und Verfehlungen führt man auf Gott zurück. Es ist eben Allahs Wille, dem man machtlos unterworfen ist. Darum lässt sich auch im Leben gar nichts ändern oder verbessern.


Im islamischen Glauben kennt man Gott, sein Wesen oder seine Natur, nicht persönlich. Man bemüht sich auch nicht dieserhalb. Hierin zeigt sich ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen dem christlichen Glauben und dem Islam. Christen wissen, dass Gott sich selbst in Jesus Christus geoffenbart hat. Gott wurde Mensch, damit wir sein Wesen, seine Natur und seine Eigenschaften erkennen können.


Aber die Mohammedaner haben dieses Verlangen nicht. Sie begehren nicht, Gott persönlich zu erfahren. Für sie ist er auch nicht der himmlische Vater, der sich zu ihnen neigt und sich um sie kümmert.


Der Mohammedaner weiß zwar, dass er am Jüngsten Gericht über sein Leben von Gott zur Rechenschaft gezogen wird, aber er lebt in einer ständigen Angst und Ungewißheit, weil nach seinem Glauben Gott einen Teil der Menschen zum ewigen Leben, und den andern Teil zur ewigen Verdammnis vorherbestimmt hat. Er weiß nicht, ob er am Tage X von Gott verschont oder verdammt wird. Er kann es erst dann erfahren, zu was Gott ihn prädestiniert hat, zum ewigen Leben oder zur ewigen Verdammnis.


Anders bei den Kindern Gottes. Jesus sagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh 5,24)


Wer den Koran kennt, weiß, dass darin - wenngleich auch verfälscht - viele Begebenheiten aus dem Alten und Neuen Testament enthalten sind, so zum Beispiel von Abraham, Isaak, Jakob, Noah, Mose, David, Jesus usw. Doch sind diese Geschichten gerade in den wichtigsten Elementen verfälscht. Danach ist Jesus durch die Juden gar nicht gekreuzigt, sondern von Gott zum Himmel aufgenommen worden, ohne Kreuz, ohne Tod. - Mohammed, der etwa sechs Jahrhunderte später als Jesus gewirkt hat, hatte nur eine ungenaue Kenntnis von der Bibel erhalten. So meinen die Mohammedaner, der Koran sei die Fortsetzung der biblischen Botschaft und darum dieselbe Offenbarung Gottes.


Der Begriff Sünde im Islam ist wieder ein völlig anderer als der der Bibel. Für die Mohammedaner sind nur  einzelne falsche Taten Sünden. Sie haben keinen Begriff vom sündigen Zustand der menschlichen Herzen vor dem heiligen Gott. Sie erkennen nicht die sündhafte Natur des Menschen. Andererseits haben sie keine Klarheit von der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes. Es fällt ihnen schwer, zu begreifen, dass Gott wegen seiner Heiligkeit die Menschen, die in Sünde gefallen waren, ohne sein Opfer und seine Hingabe nicht akzeptieren konnte, denn es wäre seinem heiligen Wesen zuwider gewesen. Die Mohammedaner behaupten, man brauche keine Angst vor der Sünde zu haben. Er könne jede Sünde ohne weiteres vergeben.

Die Bibel sagt aber: „Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht“....So euch nun der Sohn freimacht, so seid ihr recht frei (Joh. 8,34,26)


Wahre Freiheit von den Fesseln und Leidenschaften der Sünde gibt es nur bei Jesus. Weder Buddha noch Mohammed vermögen das zu geben, was Gott uns in der Person Jesu Christi geschenkt hat: Vergebung, Frieden und ein ewiges Leben.


Ich könnte diese These noch durch manche Begebenheit aus meiner Arbeit unter den Mohammedanern erhärten. Insbesondere könnte ich viel darüber berichten, wie das Evangelium Christi auch heute noch eine Kraft Gottes sei, die da selig macht alle, die daran glauben (Röm. 1,16)


Doch ich will mein Zeugnis hiermit abschließen, indem ich dem verehrten Leser Mut machen möchte, seine Probleme, Sorgen und Nöte dem zu unterbreiten, der allein wahrhaft zu helfen vermag, und der unserem Leben Sinn und Auftrag gibt: Jesu Christus.


Amen.


MIA


Zeugnis von Irene Hepner 2017 

Gemeinde Bersenbrück



Im letzten Jahr habe ich einige Male vorwurfsvoll die Fragen gestellt bekommen, warum ich so etwas tue, wie ich es meinen Eltern antun kann, wie sie mich so weit weggehen lassen können, was der Dienst in Bolivien tür Auswirkungen auf einen möglichen Beamtenstatus und für meine Rente hat und ob ich überhaupt weiß, was ich da tue.


Auf all diese Fragen, habe ich nie eine Antwort gegeben, weil ich vollkommen überfordert war. Ich hatte gedacht, dass es selbstverständlich ist, dass ich dem Ruf Gottes in den Dienst der Mission folge. Bis mir klar wurde, dass es für mich nur selbstverständlich ist, weil ich es schon mein halbes Leben weiß und Gott mich seit etwa 15 Jahren darauf vorbereitet.


Auf der Suche nach Antworten auf all diese Fragen, bin ich zeitweise geistlich durch tiefe Täler gegangen " Ich habe mich gefühlt, als würde ich mich im freien Fall befinden und nicht wissen, ob ich beim Aufprall in Gottes Hand lande. Als würde mir alles, was ich kenne und liebe, genommen und am Ende bleibt nichts außer Gott und ich - und zwei Koffer, die ich mitnehmen darf. Ganz langsam habe ich dann gelernt, dass Gott genug ist, dass er ausreicht. Es gibt viele Antworten auf die Frage, warum ich in den Missionsdienst trete, aber eine Antwort scheint mir die  Wichtigste.

Wer mich kennt, der kennt auch alle meine Fehler, meine Ungeduld, meine Sturheit, unnötige Worte, die ich verliere und die

manchmal verletzend sein können. Fragt man meine Schüler, dann war ich manchmal unfreundlich, ungeduldig, manchmal zu streng und ganz sicher auch manchmal ungerecht.


In meinen Gedanken bin ich neidisch,zornig, wenig sanftmütig zu Menschen und Tieren wenn ich alle meine Fehler, meine bösen

Gedanken, mein böses lch hier offen legen soll, dann stehe ich morgen noch hier. Kurz gesagt, ich bin von Grund auf böse, so wie

es auch die Bibei im Römerbrief sagt. Ich bin der beste Beweis, dass diese Aussage stimmt. Dass falsches Handeln und Denken

immer mit Konsequenzen und Strafe verbunden ist, denke ich, ist jedem klar. Aber an dieser Steile griff Gott ein – meinetwegen.

Er sagte: ,,Irene, die Strafe für all das, was du an Bösem und Schlechtem verübt hast oder auch nur gedacht hast, all die

Fehler, die du gemacht hast und noch machen wirst, die brauchst du nicht zu tragen. Die Strafe, die du verdient hast, die bekam Jesus Christus, mein Sohn." Ich bin keine Mutter, aber ich kann mir

schlecht vorstellen, dass irgendein Vater oder eine Mutter zu einem zu Tode verurteilten Menschen geht und sagt, du musst

nicht bestraft werden, mein Sohn wird an deiner Stelle die Strafe des Todes tragen. Du bist frei, denn mein Sohn wird für dich sterben. Und nicht nur das, du darfst in Zukunft bei mir wohnen und ich werde dich lieben und behandeln wie meinen eigenen Sohn. Für mich klingt das nicht logisch, aber genau das hat Gott meinetwegen

gemacht. Sein Sohn starb an meiner Steile. Und jeden ersten Sonntag im Monat versuche ich zu verstehen, was Gott

da für mich getan hat *

                       aber ich kann es nicht. Mein Verstand ist zu klein dafür. Es zwingt mich in die Knie, wenn ich daran denke, dass ein anderer meinetwegen sterben musste. und Gott sagt auch, dass ich, wenn ich sterbe, frei vor ihm stehen werde, dass ich dann als rein gelte, weil die Strafe bezahlt wurde. Ich darf dann eine Ewigkeit

lang - und das kann ich auch nicht begreifen (!)  ohne Schmerzen, Tränen oder etwas Bösem in meinem Umfeld leben. Es

gibt keine Kriege, kein Hunger, kein Leid mehr. Ich darf an einem wunderschönen unvergleichlichen Ort wohnen. Für immer !


Und das elnzige, was mir dann immer einfällt, ist:

Danke Gott, von ganzem Herzen, danke ! Ich kann es einzig und allein als Geschenk annehmen und ihm von ganzem Herzen täglich dafür danken. Und so habe ich vor Jahren gesagt: ,,Gott danke für dieses Geschenk, ich kann es nicht bezahlen und das ist auch gut so, aber ich will dir mein Leben geben" Alles, was ich habe, was ich tun kann, was ich bin, alles solildir gehören Ich möchte, dass du die

Geschichte meines Lebens schreibst." Und Gott fing an, Stück für Stück, die Kontrolle über mein Leben zu übernehmen. Ich musste lernen, dass Menschen,die ich als selbstverständlich angesehen

habe, nicht mir gehören, sondern Gott. Als erstes musste ich vor etwa zehn Jahren lernen, dass mein Bruder nicht mir gehört,

dass ich nicht sein Leben leben, keine Entscheidungen für ihn treffen, ihm Leid und Schmerz nicht abnehmen kann. Das Leben

meines Bruders gehört allein Gott. Ich hatte gedacht, die Lektion wäre schwer gewesen, aber dann musste ich einige Jahre später lernen, dass das Leben meiner Eltern in Gottes Hand liegt' Dass ER

Beginn und Ende bestimmt, dass ER über Gesundheit und Krankheit entscheidet, dass ER entscheidet, wie viele harte und

wie viele leichte, schwerelose Tage meine Eltern erleben dürfen. Dass allein ER weiß, was das Beste für sie ist dass meine Schwestern allein Gott gehören und nicht mir, weiß ich zwar, aber

bisher musste ich es noch nicht schmerzhaft erfahren. Ich denke spätestens am 6. September, wenn es für mich losgeht und

ich merke, dass meine Schwestern nicht in meine Koffer passen, werde ich lernen müssen, sie an Gott abzugeben' Andere

Bereiche meines Lebens an Gott abzugeben, wie zum Beispiel alles Materielle, fiel mir dagegen nicht so schwer. Auf Geld

habe ich noch nie viel Wert gelegt. Ich habe auch nie viel besessen und das was ich hatte, war meist nicht viel wert.


Dann sind da noch die vielen täglichen Lektionen, in denen Gott mir deutlich macht, dass ER auch mein Leben in seiner Hand hält. Dass ich IHM gehöre und ER sich immer um mich kümmern wird.

Aber das vollends zu verstehen und IHM da ganz zu vertrauen, datür werde ich wohl mein ganzes Leben brauchen.


Aber was ist all das, im Gegensatz zu dem, was Gott für mich gegeben hat? ER hat seinen Sohn sterben lassen - an meiner

Stelle. Also, wer bin ich, dass ich denken könnte, dass sein Weg für mich nicht der Richtige, nicht gut für mich, oder zu schwer für mich ist. Im Angesicht dessen stellt sich nicht die Frage, warum ich nach Bolivien gehen, es bleibt doch nur die Frage, warum sollte ich nicht nach Bolivien gehen, wenn Gott mich dort haben möchte - unabhängig ob für ein oder zwei, oder für viele weitere Jahre. Ich habe keinen Grund gefunden, der dagegen spricht. Wie meine Eltern das zulassen können? Das fragt ihr sie am besten selbst, aber ich denke, sie tun es aus Liebe - zu mir, aber vor allem zu Gott. Ich bin dankbar, dass sich rneine Eltern nie zwischen Gottes Willen und mich gestellt haben. Viel zu oft habe ich in unserer Gemeinde gehört, dass Kinder in die Mission gehen wollten, für ein paar Wochen, ein oder mehrere Jahre, die Eltern und Geschwister sich aber dagegen gestellt haben und die Kinder so nie einen missionarischen Einsatz mitgemacht haben oder in die Mission gegangen sind.


                      

Ich musste nie wählen und bin sehr dankbar, weil ich nicht weiß, wie ich entschieden hätte.Welche Auswirkungen auf meine spätere Rente mein Dienst in Bolivien hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ich hoffe eigentlich, dass Jesus vorher wiederkommt und wenn nicht, dann vertraue ich darauf, dass Gott mich bis ins Alter tragen und versorgen wird. Und zuletzt, ob ich überhaupt weiß, was ich da tue? Nein, woher auch? Ich war noch nie länger als drei Wochen von meiner Familie getrennt, war noch nie in Bolivien und auch noch nie als Lehrerin für Missionarskinder tätig. AIso nein, ich weiß nicht, was ich da tue. 


Aber ich bin mir ganz sicher, dass Gott weiß, was ER tut .




 

 


 

 

 
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