http://www.mat.univie.ac.at/~neum/christ/MG/bauleute.pdf
Pastor Erich Schnepel,
der auch als Gefängnisseelsorger tätig war, beschreibt, wie er im Dienst mit dem Evangelium
an Schwerverbrechern die Aussagen in Kolosser 1,21.22
verstehen gelernt hat:
„Als ich die ersten Sprechstunden hielt, fragte mich der Ver-
waltungsinspektor, ob ich die Akten der Männer haben wol-
le, mit denen ich sprechen würde ... Was bedeutete es schon,
wenn ich die Lebensgeschichte dieser Männer mit all ihrer
Schuld nur aus den Akten erfuhr und wenn sie nicht selbst
im freien Bekenntnis vor Gott ihre Schuld aussprachen.
Noch bedeutsamer war das andere: unter diesen Männern
kannte ich ja solche, deren Akten nur noch im Büro des Zuchthauses
standen; vor Gott aber waren sie restlos vernichtet. Das wa-
ren die, die zu Jesus Christus gefunden hatten, die seine Ver-
gebung von all ihrer Schuld reinwusch. Das waren meine
Brüder in Christus.
Vor Menschenaugen waren sie Zuchthäusler, Verbrecher,
Raubmörder, in der menschlichen Gesellschaft unmöglich. In
Gottes Augen aber waren sie seine Kinder, reingewaschen
durch das Blut Christi ... ganz rein von aller Schuld – heilig,
unbefleckt, unverklagbar – versöhnt mit Gott, im vollen Frie-
den.
Diese Männer haben mir ein echtes Verständnis des Evange-
liums ermöglicht. Wie bin ich durch sie froh geworden, dass
unsere Akten seit Golgatha restlos gelöscht sind und von un-
serem Leben kein Stäubchen und kein Flecken mehr auf uns
ruht.
In unseren Augen und in den Augen anderer Menschen ha-
ben wir alle viele Flecken. Auch die, die Christus angehören,
sind begrenzte Menschen, die sich und andere vielfältig ent-
täuschen. Wir sind alle noch nicht am Ziel ... Aber vor Gott
sind wir durch die vollkommene Erlösungstat des Herrn
Christus völlig rein und fleckenlos.“ (ES.Chr, 67-69)
Zusammenfassung
Gott ist gerecht und gnädig. Aus Liebe zu uns bezahlt er
durch Christus für unsere Schuld, damit alle, die sein Op-
fer im Glauben annehmen, aufatmen können und in Ewig-
keit ihm gehören.