Botschaft von Werner Bergmann in Blekendorf aus Hebräer 9,22

Thema:

Die Reinigung des Herzens durch den Glauben

Wir wollen ein Thema betrachten, und zwar schlagen wir dazu Hebräer 9,22 auf: „und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergie­ßen gibt es keine Vergebung.“ Soweit Gottes Wort. Eine Reinigung, egal, welche, kann nur dort sein, wo zuvor etwas verun­reinigt worden ist. Auch wir tragen nach dem Kauf eines Anzuges oder ei­nes Kleides die Sachen nicht sofort in die Reinigung. Wir bringen sie erst dorthin nach einer ge­wissen oder bestimmten Verunreinigung. Diese Stelle in Hebräer 9,22 zeigt uns den Vorgang der übelsten überhaupt möglichen Verschmutzung, die Verschmutzung von der Sündenverunreinigung. Das ist auch zugleich die wahre Ursache der heutigen Umweltverschmutzung. Steht nicht mit dem Grundwasser oder mit der Luft zusammen – alles Quatsch! Die Sünde ist’s! Das ist die Umweltverschmutzung.

Sowohl im Alten Testament wie auch im Neuen Testament ist es das Blut, im Alten Testament das Tierblut und im Neuen Testament das Blut Jesu. Diese erste oder zugleich auch Hauptreinigung lehrt uns Gottes teures Wort in 1.Johannes 1,7: „Und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ Dieses Blut wird aber nur dann wirksam, wenn wir im Glauben unsere Sünden beken­nen. Dieses Blut wird nicht automatisch am Menschen kräftig, dadurch, dass es an Golgatha vergossen wurde, son­dern weil es am Kreuz vergossen ward, und wir nun im Glauben dort hin­gehen, kann die Wirksamkeit des Blutes zustande kommen.

Wenn wir im Glauben unsere Sünden bekennen wie in Vers 9 von 1.Johannes 1, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt. Diese Rei­nigung ist also Reinigung durch das Blut. Diese Sünden sind durch Chris­tus am Kreuz ins Gericht gebracht worden, es ist der Preis des Loskaufens von unserer Schuld. Auch gegenüber dem Feind.

2. Reinigungsart: „Reinigung durch das Wort“ nach Epheser 5,26. So wie das Blut reinigt, so reinigt auch in bestimmten Dingen das Wort, wie es heißt: „sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort.“ Dieses hier erwähnte Wasser ist das nachfolgende, ergänzende Wort. Das ist die Rei­nigung durch das Wort Gottes, nicht die äußere Druckform unse­rer Bibel, sondern das Annehmen dieses Wortes im Glauben. Dann wird das Wort Gottes mächtig, weil uns dieses sowohl beim Lesen als auch in der Verkündigung überführen soll. Darum konnte der Herr Jesus in Jo­hannes 15,3 bereits vor Golgatha zu den Jüngern sagen: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen.“

Er sagt nicht zu ihnen: „Ihr seid schon wiedergeboren.“, das konnten sie nicht sein; denn sie brauchten ja auch dazu den Heiligen Geist, aber Er, das Lebenswort Jesus, war in ihrer Mitte, und diesbezüglich waren sie durch die Annahme, Aufnahme und Reinigung dieses Wortes Jesu in dieser Weise schon rein. Insbesondere, wenn wir die­ses Wort Gottes lesen, soll dieses Wort in uns durch Selbstgericht wirken und dann kommen wir zur

3. Reinigungsart, welche die Bibel im Neuen Testament lehrt. Ich hoffe, dass wir in Gottes teurem Wort zu Hause sind und das wissen. Es wäre schade, es wäre ein riesiger Mangel, würden wir die dritte Reinigungsart des Neuen Testaments nicht kennen. Es steht ganz klar geschrieben. Wir schlagen die Bibel in Apostelgeschichte 15,9 auf und lesen. – Das sind die drei Reinigungsarten. „Indem er (Jesus, der Herr) durch den Glauben ihre Herzen reinigte.“

Wahrscheinlich ist uns das noch nie aufgefallen, aber wir sehen, in welch einem Man­gelzustand wir in der Beziehung zum Worte Gottes leben kön­nen, wenn wir das nicht wissen. Dann ist’s auch kein Wunder, wenn der Feind die Gläubigen heute angreifen kann. Die wissen ja mit dem Schwert gar nicht recht umzugehen, die kennen es ja kaum; die wissen zwar, dass so ein Schwert da ist, aber sie wissen nicht damit umzu­gehen. Das ist die Not in unserer heutigen Zeit! Wie – und das ist die Frage zu uns – wie kann die Reinigung unserer Herzen überhaupt geschehen? Das muss man wissen. Darum wollen wir über dieses Thema heute einiges hören.

Es soll hier gefragt werden, wie das zu verstehen sei, Reinigung durch Glauben in un­seren Herzen zu erlangen. Wenn es sich um die Reinigung unserer Herzen handelt, dreht es sich nicht um die Sünde als den Ursprung des Bösen und auch nicht um begangene Sünden als ausgeüb­tes Böses, sondern es geht hier vielmehr um den sittlichen Zustand des Menschen, um die Gesinnung. In dem Wort Gesinnung liegt das Wort „Sinn“. Christi Sinn und das, was in unseren Herzen gleichsam aufsteigt, ist nicht die Wurzel, ist nicht die Wurzel, sondern durch die Wurzel der Sünde steigt etwas in unserem Herzen auf. Was in unse­ren Herzen und aus dem Herzen hervortritt, was unsere Herzen erfüllen will, hat der Herr nicht gesagt: „Der Satan hat dein Herz erfüllt!“, so lesen wir’s im Neuen Testament. Da stand jemand vor Gericht. Da ist nicht das Blut, da ist nicht das Wort, son­dern der Glaube, der Glaube, der uns durch Christus gegeben wird, welcher rei­nigt!

Nun könnten wir sagen: „Warum?“ Und zwar darum, weil durch den Glauben das Wort des Evangeliums – wie wir hier in Vers 7 lesen – in das Herz aufgenommen und in dem Herzen wirksam gemacht wird. Dadurch leuchtet das Licht Gottes in das Herz hin­ein. Alles in unseren Herzen wird bloßgestellt und Christus kann dann in unser Herz einziehen. In diesem Sinne kann man von einem ungeteilten Herzen reden. Dann nimmt der Herr Jesus dieses Herz ganz ein. Auch das können Kinder Gottes sein, die ihre Herzen noch mit anderen Dingen teilen, die nicht Jesus heißen, aber darin sind sie nicht im Willen Gottes! Wo Er, unser Herr Jesus, in Fülle ist, da hat das Böse keinen Raum. Das ist eine Tatsache, die wir in harten Seelsorgen immer wieder erfahren. Da hat der Herr Jesus nicht völligen Raum, wo das noch ein anderer mit drinhockt, sondern da wird alles, was nicht Christus heißt, praktisch hinausgeworfen, hinausgestoßen. Biblisch gesehen sehen wir das in der uns bekannten Tempelreinigung des Neuen Testaments. Als der Herr Jesus in den Tempel eintrat, da reinigte Er ihn von allem, und zwar von allem, was nicht hineingehört. Er hat nicht die Mauern eingerissen, Er hat nicht den Fußboden eingerissen, diese Dinge gehören ja dazu, das alles gehörte hinein. Er reinigte aber von allem, was nicht zum Tempel gehörte, indem der Herr Jesus gleichsam darauf hin­wies, dass der Tempel ein Bethaus genannt werde, aber – Er fügt hinzu – zu einer Räuberhöhle gemacht worden sei. Genauso ist es auch mit dem Herzen der Menschen, ganz genauso; es sollte ein Bethaus sein, welches dem Herrn gehört, wo nur die Stimme des Herrn gehört wird. Ein Bethaus, in dem Ihm, Christus, Anbetung gebracht wird, aber es ist durch das, was noch darin ist, zu einer Räuberhöhle geworden. Wir brauchen nicht ins Detail über die Räuberhöhle zu gehen. Wenn aber jetzt durch den Glauben das Herz für den Herrn Jesus geöffnet wird, und Er, unser Herr, nun nach seinem Willen einzieht, so reinigt Er, unser Herr, dasselbe von allem. Das ist der Wille Gottes! Gott allein ist es, der es wirkt, und der Glaube ist zugleich das Mittel, wodurch dieses herbeigeführt wird. Darum heißt es in Apostelgeschichte 15,8-9, dass Gott, der Herzenskenner, durch Glauben ihre Herzen reinigte. Die Lehre des Neuen Testaments beweist in der mehrmalig hintereinander geschehenen Tempelreinigung Jesu auch die mehrmalige Möglichkeit der Verunreinigung des Gläubigen auch in unse­ren heutigen Tagen. Das Herz zu reinigen ist nicht Sache des Blutes oder gar des Wortes, sondern des Glaubens. Das wollen wir heute gelernt ha­ben, damit wir lernen die Dinge auseinander zuhalten, die Gottes Wort trennt. Darum redet die Hebräerstelle von „fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt, sie sagt aber nicht „alle Dinge werden mit Blut gereinigt“, son­dern „fast alle Dinge“. Die das Blut nicht reinigt und die das Wort nicht reinigt, die reinigt dann der Glaube, der in unseren Herzen ist. Nun sehen wir auch, wie wichtig der Glaube im Herzen der Menschen ist!

Wie könnte der Glaube wirken, wenn er gar nicht vorhanden ist?

Das ist ein Problem, mit dem wir auch in der Seelsorge zu tun haben. Ist der Glaube überhaupt vorhanden, der notwendig ist, das Maß, unsere Herzen zu reinigen? Der besitznehmende Glaube ist letztlich in uns, das ist „Christus in euch“. Der Glaube ist auch kein bloßes Führwahrhalten, das ist er nicht. Der Glaube ist erst dann echt, wenn der fluchwürdige Eigenwille im Menschen die völlige, die abso­lute Zerstörung erfahren hat. Dort, wo der Glaube im Kopf und im Verstand sitzt, dort ist auch die Kopfwäsche, die Kopfreinigung angebracht. Hat aber nichts mit der Reinigung der Herzen zu tun. Ist dieser Glaube im Herzen, dann findet die Herzens­reinigung statt. Hier müssen wir nicht aufpassen, wenn also Gläubige kommen, die wollen reinigt wer­den und der Glaube ist dafür nicht da. Ich sage das jetzt nicht, das wir’s tun sollen, dann wäre nach dieser Abfolgerung eine Kopfwäsche angesagt, weil sie ja ihren Glauben im Kopf haben. Ich kann doch nicht durch Glau­ben ein Herz rei­nigen, wenn der Glaube gar nicht im Herzen ist. Viele Gläubige halten die Herzens­reinigung durch Glauben für eine Theorie, weil sie sie gar nicht kennen. Das richtige, das reine Herz, fehlt solchen, deshalb wird Widerstand geleistet, weil es nicht verstan­den wird, was Gottes Wort lehrt. Nun besehen wir in Matthäus 15,18-19, dass das Herz des Menschen der Quell alles Bösen ist, das im Leben eines Menschen nur immer zu finden ist. Es ist durch den Fall des Menschen zur Sünde gewor­den. Wir lesen diese Tatsache bereits in 1.Mose 6,5: „...und Jehova sah, dass des Menschen Bosheit groß war auf Erden, und alles Gebilde der Ge­danken seines Herzens nur böse den ganzen Tag!“ und in Kapitel 8,21: „Denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an“; und dann lesen wir in Jeremia 17,9: „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen?“

Vielleicht erkennst du’s noch beim nächsten, beim anderen, aber wenn du da eine gute Fähigkeit hast, beim anderen zu erkennen, dann kann ich dir ohne Prophet zu sein sagen, dass es in deinem Herzen nicht stimmt. Das ist ja die Splitter-Balken-Theorie des Neuen Testaments. Wer den Splitter in den Augen der anderen sieht, der ist es, der einen Bal­ken umherträgt. Die Bibel unterlässt es zu sagen, dass er 20 Meter lang ist. Aber wir können’s gut glauben.

Dieses verdorbene, dieses böse Herz, wird auch nicht gut,

wenn ein Mensch sich bekehrt.

Das müssen wir sagen, sondern es bleibt so böse, wie es ist. Ein Elend, aber eine Tatsache! Es ist unsere praktische Erfahrung bis heute. Das Wort Gottes ist voll der vielen Ermahnungen über diese Tatsa­che, die es uns gibt. Diese Ermahnungen wären aber völlig unangebracht und überflüssig, wenn unser Herz nicht noch immer das alte Möbelstück wie einst wäre. Auch dann, wenn die Bibel, Gottes Wort, von ei­nem reinen Herzen redet, so ist und bleibt unser Herz verdorben und böse in sich selbst. Gott, der Herr, aber hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr dem aus dem Herz herauskommenden Gedanken Raum geben müssen. Dafür hat Er gesorgt. Genauso wie der Herr einmal unsere Herzen durch Glauben rei­nigte, als wir gläubig wurden, so will Gott auch weiterhin und auf dieselbe Weise noch heute in den Herzen der Gläubigen diese reinigen und diese rein erhalten, so weit sie gereinigt sind. Das kann aber nur geschehen, in­dem wir den Götzendienst der eigenen Gedanken aufgeben und unser Herz mit dem beschäftigen, von dem ausfüllen lassen, was Christus ist. Alles andere ist letztlich mehr oder weniger ein Hinderungsgrund, ein siegrei­ches Leben mit Christus zu führen.

Dann erst kann der Herr uns überhaupt erst in seinem Lichte erkennen las­sen, und durch seinen Geist uns Kraft geben, das Böse der eigenen Herzen zu verurteilen, sonst nicht.

Dann erst ist es möglich, von der Wohlgefällig­keit der eigenen Gedanken zur Wohlgefälligkeit Gottes zu gelangen, aber das ist die Absicht unseres Herrn.

Ein solch gottgewollt gereinigtes Herz erlangen wir nur in der Überwindung unserer eigenen Willensgedanken gemäß der echten Buße – nicht büßen – denn Buße heißt „Einsehen“ vom Worte Gottes her. Einsehen, anerkennen, dass unser bisheriger Weg falsch war, und ist die Buße echt in der Zielsetzung wie Gott sie will, dann wer­den wir nach so einer Buße den neuen Weg göttlichen Willens gehen kön­nen. Dass Gott dies so will, und dass Gott es so gemacht hat und nicht an­ders, ist allein seine Weisheit und ist allein seine Liebe; indem Er, Chris­tus, uns dadurch in die tiefere Gemeinschaft und in die Abhängigkeit mit Ihm führt.

Die Bibelstellen über ein reines Herz sind unter anderen (Ich habe hier vier Stück her­ausgeschrieben, das sind die wesentlichen. Ich meine, man sollte sie notieren. Ich komme am Ende noch einmal im Detail darauf zu­rück.):

1. Matthäus 5,8,

2. 1.Timotheus 1,5,

3. 2.Timotheus 2,22,

4. 1.Petrus 1,22.

Das Herz ist dann rein, aber nur in der Zeit, wenn es durch Gottes Wort und wenn es durch Gottes Geist und Licht alles bis ins Innerste hinein durchleuchten lässt, was in der Gegenwart des Herrn Jesus nicht bestehen kann, was keinen Bestand hat.

Der Hinweis auf Matthäus 23,26-28 ist hier sehr am Platze und zugleich auch sehr wert­voll, denn Gott sieht in das Herz. Er guckt nicht woanders rein, wenn er uns beur­teilt. Er sieht in das Herz rein, sagt hier die Schrift an einer Stelle und kann nicht durch einen äußeren Schein in irgendeiner Weise getäuscht werden, dann das Herz ist der Ursprung und Ausgang al­ler unserer Äußerungen, also all der Dinge, die in uns nach außen gelangen und wir bewegen uns nun mal von innen nach außen. Wir können nie­mals durch äußeren Schein Gott täuschen, wie es vielleicht Menschen gegen­über ge­schehen kann und sicherlich geschieht. Wenn das Inwendige, das Herz, rein ist, dann wird selbstverständlich auch das Äußere, das, was an uns wahrgenommen wird, unser Leben und Tun und Lassen, rein sein. So sagt es auch David in Psalm 51: „Siehe,“ – hoffentlich sehen wir es auch – „Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im In­nern und im Verborgenen.“ Das heißt nichts anderes als „im Inneren des Herzens“. „Wirst du mich Weis­heit kennen lehren“ (Vers 6) und „Schaffe in mir Gott ein reines Herz und erneuere in mir einen festen Geist“ (Vers 10).

Ein reines Herz ist die unerlässliche Voraussetzung für ein geheiligtes Le­ben. So ist auch Heiligung, von der so viel geredet wird, nicht ein Werk, das in unserem Äuße­ren beginnt, sondern in unserem innersten Innern, in unserem Herzen. Eine andere Heiligung gibt es überhaupt nicht. Sie muss rein sein. Es ist wie mit der Weisheit, die von oben kommt. Die Bibel sagt, die auf das erste rein ist. Sonst ist die Weisheit nicht von oben. Von der Praxis her gilt zuerst die Einhaltung des geschriebenen Wortes, unterge­ordnet die der nicht geschriebenen Worte, also die, die wir exegetisch aus der Schrift entnehmen. Aber niemals ist ein Kind Gottes in Heiligung, wenn es die ge­schriebenen Worte nicht beachtet und aber aus nicht ge­schriebenen Worten Unterwer­fung stattfindet. Da sei ganz ernst darauf hingewiesen.

Genau das zeigt uns, dass Heiligung oder Heiligkeit oder Geheiligt-Sein einerseits und reines Herz andererseits untrennbar miteinander verbunden sind. Es gibt keine Heili­gung ohne reines Herz und es gibt kein reines Herz ohne Heiligung. Da sind Schrift­stellen, die uns den Weg der Heiligung und Reinigung des Herzens zeigen, von äußer­ster Wichtigkeit, weil die Wir­kung derselben immer mit Herzensreinigung verbunden ist. Eine dieser Stellen finden wir in 2.Korinther 3,18: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht, die Herrlichkeit des Herrn anschauend, wer­den verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“

In diesem Falle hier ist es die Herrlichkeit des Herrn, die so mächtig auf unser Herz wirkt, wenn wir diese Herrlichkeit Gottes ansehen, indem wir in seinem Worte Ihn, unseren Herrn, betrachten, Ihn sehen und erkennen und uns an Ihm erfreuen. Das kann natürlich nur dann so sein, dass die Freude in Jesus groß ist, wenn auch die Übereinstimmung unseres Lebens und unseres Wandels das Wesen Christi in uns ver­klärt. Das kann nur ge­schehen durch seinen Geist. Nicht, dass einer denkt, das ginge durch ei­gene Fleischesanspannungen und Muskelverkrampfungen. Das ist Yoga, das machen wir nicht. Dadurch wird der Herr so groß und herrlich und un­ser Herz wird durch Ihn gleichsam ausgefüllt. Nur so werden wir auch verwandelt in sein Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Das ist Heili­gung im tiefsten Sinne des Wortes. Eine an­dere kenne ich aus der Schrift nicht. Kann da ein solches Herz anders als rein sein, wo es von Herrlich­keit zu Herrlichkeit im Bilde Gottes geführt wird?

Nun zum Schluss die Eingangsverse mit den Bedeutungen in Kurzform. Wir kön­nen uns noch darüber ergehen durch Nachsinnen und Erfreuen an diesen Schriftstellen, aber auch; was wir im Worte Gottes mit einem reinen Herzen verbunden sehen. Das ist sehr wichtig.

1. Matthäus 5,8: Da lesen wir, dass die, welche reines Herzens sind, glückselig geheißen werden, denn sie werden Gott schauen. Das heißt, das ist Gemeinschaft mit Gott durch das Blut des Sohnes.

2. 1.Timotheus 1,5: Da sehen wir, dass nur aus einem reinen Herzen Liebe ausgeht. Verstehen wir, dass die Liebe Christi nicht von uns an andere weitergegeben werden kann als nur durch ein reines Herz? Geschwister, hier liegt ein Punkt in der Gemeinde Jesu, der die Weiter­gabe der Liebe Christi hindert. Da sitzt ein Verhinderer. Aber über diese Dinge sind wir alle selbst verantwortlich, ein jeder für sich.

3. 2.Timotheus 2,22: Da ist ein reines Herz die Voraussetzung für die Gemeinschaft mit- und untereinander. Wo dieses reine Herz nicht ist, be­stehen unentwegt Dissonanzen, Missverständnisse, Zank... . Da fehlt es an reinem Herzen. Das ist des Rätsels Lösung.

4. 1.Petrus 1,22: Das reine Herz ist die Voraussetzung für die inbrünstige Liebe zum anderen. Ich möchte darüber nicht mehr viel sagen, obwohl ich darüber noch eine ganze Stunde reden könnte. Hier wird nicht allein die Liebe als solche angesprochen, sondern die inbrünstige Liebe. Der Drang zur Liebe, der gar nicht mehr zu bremsen ist – zur Liebe Gottes. Genauso wie Menschen von der Macht der Finsternis getrieben werden kön­nen, so ist die Absicht unseres Gottes, durch ein herbeigeführtes, reines Herz uns in die Triebwirkungen Gottes zu bringen. Sagt nicht das Neue Testament: „So viele aber der Geist Gottes treibt, sind Söhne Gottes?“ Geschwister, wo diese treibende Liebe nicht vom Geist Gottes angetrieben wird, da ist das reine Herz nicht in Ordnung. Da ist ein anderes Herz da. Wir wissen, was da für Viecher in unserem Herz sein können.

Abschließend stellen wir fest,

welch ein Verlust für ein Gotteskind,

wenn wir dieses reine Herz, von dem Gottes Wort spricht, nicht haben.

Wir ha­ben es ganz gewiss nicht,

wenn wir nicht in der Übung der überströmenden Liebe des Christus wandeln.

Möchte es unser allerinnigstes Verlangen sein,

ein reines Herz zu besitzen und,

zweitens, dieses erlangte, reine Herz

in der Gegenwart eines heiligen Gottes zu bewahren.

Amen.

 

 


 

 

 
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