Zum Lesen

  http://bitimage.dyndns.org/german/WinrichScheffbuch02/1_Mose_32_19990228.pdf

 

Zum Hören

http://bitimage.dyndns.org/german/WinrichScheffbuch02/1_Mose_32_19990228_32.mp3


 

Bilingual Informations about real life

http://hereslife.com/dev/tracts/english 


 

Leib Seele Geist

Was ist das biblisch gesehen?
 II.2. Leib – Seele – Geist

„Ich preise Dich darüber, daß ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin.Wunderbar sind Deine Werke und meine Seele weiß es sehr wohl“ (Ps.139,14).

II.2.1. Hinführung zum Thema

David war der Psalmist, welcher sich in seinem eigenen Mensch-Sein als Schöpfungswerk Gottes erkennt und darin die Weisheit Gottes erblickt. David nahm diese Dinge zum Anlaß, den Schöpfergott zu preisen. Solange wir den Herrn aber nicht preisen, haben wir die wunderbare Weisheit Gottes nicht erkannt, obwohl David hierzu Ursache und Anlaß fand. Und doch wartet der Herr auf das Lob und auf die Erhebung Seines Namens durch dich, liebes Kind Gottes, wegen Seines Werkes an dir. Bringe dem Herrn das Ihm Gehörende mit dankbarem Herzen.

Es ist erstaunlich, wie der Schöpfer den Menschen, die Krone der Schöpfung, mit drei Wesenheiten – Leib, Seele und Geist – ausgerüstet und zusammenlegend geschaffen hat. Würde nur eine Wesenheits-Einheit davon fehlen, wäre ein Mensch-Sein nicht möglich. Des weiteren hat Gott jede einzelne der drei Wesenheiten in einem ganz bestimmten Größen- und Kräfteverhältnis ausgewogen einander zugeordnet. Keines von allen Geschöpfen Gottes kann aus sich selbst heraus „Leben machen“ oder „Leben bilden“. Wesen und Art der Erschaffung des Menschen entsprechen einer großen und göttlichen Zweckdienlichkeit und Bestimmung: den Auftrag Gottes – nach Seinem zuvor bestimmten Ratschluß – zu erfüllen. Wir lesen im NT:

* Kol.1,16c – „alle Dinge sind durch Ihn und für Ihn geschaffen.“

* Rö.11,36 – „Denn von Ihm und durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge.“

Dieses „für Ihn“ drückt Dienst-Eigenschaft aus. Auf dieser Grundlage hat Gott alle Seine Geschöpfe gemacht, hat ihnen Kraft gegeben und sie auf die Ebene des freiwilligen Dienens gestellt.

Nach der Gewohnheit sagt man so im üblichen Redestil: Leib, Seele, Geist. Richtiger aber und der Schöpfungsreihenfolge entsprechend sollte es heißen: Leib, Geist, Seele. Denn was den Menschen in seiner Gesamtpersönlichkeit ausmacht, schuf Gott (nach 1.M.2,7) in:

A. Leib

B. Geist

C. Seele

II.2.2. (A) Der Leib

Vom Leib des Menschen, das ist der Körper des Meuschen aus Fleisch und Blut, heißt es (1.M.2,7a):

„Und Jehova bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden.“

Weil die materielle Wohnerde als erstes unsere Heimat sein sollte, benutzte Gott zur Bildung unseres Leibes „Erde“, genauer gesagt „Staub“. Auf die Frage, was Staub ist, kann nur geantwortet werden: zerfallene Materie. Nicht etwa, daß Gott den Tod oder die Sünde des Sünders will (Hes.18,23+32), dennoch hat Gott schon vorher gewußt, was kommen würde, nämlich daß der Mensch fällt. Und im Bewußtsein dieser göttlichen Weisheit bildete Gott den Leib aus dem irdischen Bestand zerfallener Materie. Wie ist doch unser Gott so groß! Hätte Gott für die Erschaffung des menschlichen Leibes „Geist“ genommen (wie bei der Erschaffung der Engel), so wären wir nach unserem Sündenfall in den gleichen Zustand wie die Dämonen gekommen: ewiglich unrettbar. Denn „Geist“1 (als Substanz) kann nicht „weggemacht“ werden, wie dieses beim materiellen Leib möglich ist.

Also nimmt Gott Erdenstaub, um ihn in Fleisch zu verwandeln. Und noch etwas: Äußerst knapp sind die Mitteilungen über den uns Menschen betreffenden Schöpfungsbericht.

II.2.2.1. Die erste Schöpfungshandlung

Es war die erste Schöpfungshandlung Gottes, als Er anfing, den Menschen zu machen, indem Gott den Leib des Menschen bildete. Der Schöpfer machte Sich die Mühe, aus Staub und Erde zu modellieren. (Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, daß Gott diesen Hand-Formungsvorgang ausschließlich bei der Erschaffung des Menschen anwandte, nicht aber bei den anderen Schöpfungen der Himmel und Erde, der Engel, der Tiere und

Pflanzen).

Dieser Erdenkloß, wie ihn der Volksmund nennt, lag am Boden. Staub vom Erdboden ist auch nur Materie, die in sich selbst tot ist, ebenso wie der geformte erste Mensch, der hier am Boden lag. Aber genau das ist es, was unseren Gott dahingehend auszeichnet, daß Er allein in Seiner Größe und Erhabenheit aus toter Materie Leben zu erwecken vermag (Rö.4,17b). Das ist auch der Ausdruck oder die Bedeutung dessen, was „Genesis“ heißt, nämlich „Entstehung“. Die Erschaffung einer Erde und sogar aus toter Materie Leben zu erwecken, das vermag Gott (bitte vergl.: Mt.3,9b). Aber dieses Leben und diese Menschen erschuf Er für Sich Selbst.

In der gleichen Weise ließ auch der Herr Jesus die Dinge geschehen, als Er hier auf Erden weilte. Der Herr Jesus brachte Menschen, die bereits tot waren, ins Leben zurück: das Töchterlein des Jairus, den Jüngling zu Nain und Lazarus, den Bruder der Martha und Maria — damit auch wir, die wir auf ewig gerettet sind, an die 1 Anmerkung: Jede Art von Geist-Substanz oder -Person ist grundsätzlich ewig existent. „Geist“ kann wohl stark sein (großer Geist) und kann wachsen (zunehmen), oder er kann schwach sein (kleiner Geist) und kann schrumpfen (abnehmen) bis in die völlige Kraftlosigkeit hinein (tot, bzw. Tod: aber dabei „mit Bewußtsein existent bleibend“). Wir weisen jedoch äußerst deutlich und mit größtem Nachdruck darauf hin – damit kein fehlerhaftes Denken auftritt – daß Gott, der ja auch „ein Geist“ ist (Joh.4,22; 2.Kor.3,17), der höchste und größte und damit der stärkste Geist war, ist und ewig sein wird. Niemals hatte „Gott“ etwa in den Ewigkeiten eine Art „Darwin‘scher Evolution“ zu durchlaufen, um sich erst mal „zu entwickeln“. Gott war schon ewig so gewaltig, wie Er ewiglich unveränderlich sein wird, nur, daß Gott mehr und mehr Seine Herrlichkeit vergrößernd offenbart, denn Er ist ein aufstrebender Gott. Aber die Größe des Gottes-Geistes hat sich nie verändert, und sie wird sich nie verändern, weil Er ist, der Er ist (Hebr.13,8; Mal.3,6).

Jede andere Geist-Art, -Wesen, -Zustand oder -Person kann jedoch verändert werden, in beide Richtungen, je nach dem.Auferstehung glauben dürfen. Denn der letzte und wirkliche Glaubensbeweis ist für uns Kinder Gottes doch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten. In den Mitteilungen des Wortes der Auferstehung Jesu Christi redet nicht der Mensch, sondern Gott Selbst.

Und noch einmal blicken wir hin zu dem am Boden liegenden Adam in seiner Staubesformation. Dieser Tatsache wegen wissen wir, daß „Staub“ aus sich selbst heraus nicht in der Lage ist, sich zu erheben. Damit ist der Widerspruch der Evolution bewiesen. Hätte Gott damals den Erdenkloß liegengelassen, würde er noch heute (falls er nicht zerfallen wäre) genau so daliegen wie vor 6000 Jahren. Es ist eben Unwahrheit, die da verbreitet

wird, daß sich der Mensch über die Länge der Zeit hinweg von selbst gebildet habe. Lassen wir uns nie auf solch ein Gerede ein! Durch „Zeit“ tritt Zerfall ein – aber nie und nimmer Erhebung! Der Staub selbst legt doch darüber Zeugnis ab, ja, er ist geradezu der Beweis dafür, daß Materie innerhalb der Zeit zerfällt – selbst dann, wenn diese Vorgänge extrem langsam ablaufen, oder zuerst noch andere physikalische und chemische

Zwischenformen zu durchlaufen haben. Wenn es nicht so wäre, gäbe es keinen Staub. Alle Materie zerfällt irgendwann, es ist nur eine Frage der Zeit. Dinge des täglichen Gebrauchs, wie z.B. Glasscheiben, die in die Erde geworfen werden, zerfallen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß Glasscherben, in die Erde geworfen, nach ca. 20`000 Jahren2 nicht mehr existent sind: sie zerfallen sowohl durch beständig wechselnde, thermisch-physikalische Einflüsse wie auch durch feucht-aggressive chemische Einwirkungen – alles löst sich langsam auf! Das wirklich Schreckliche für unseren Leib aber war und ist die Macht der Sünde.

Das Fleisch ist die niedrigste Wesensart der Geschöpfe Gottes, dergestalt, daß darin keinerlei Kraft gegen die Sünde besteht oder bestand. Jeder Mensch, der in die Welt hineingeboren wird, bringt zugleich das Vollmaß des Lohnes der geerbten Sünde mit in sein Leben (Rö.5,12) – es ist der Tod. Wenn Gott aber den Menschen in die Ewigkeit abruft, so hinterläßt er ein riesiges Schuldkonto vor Gott wegen der begangenen Sünden, die jeder Mensch hier auf Erden getan hat. Deshalb danken wir unserem Gott, daß wir in Jesus Christus Gnade und Vergebung erlangt haben, und die Frage nach unserer Schuld nicht mehr besteht (Hebr.10,17+18). So sind nun die Erretteten solche, die zwar mit Sünde in die Welt hineingekommen sind, aber im vergebenen Zustand diese Welt wieder verlassen können. Deshalb haben wir unseren Herrn Jesus lieb und danken Ihm dafür.

Wegen der Sünde und dem damit verbundenen Tod geschieht eine Rückkehr des Fleisches zum Staub. Daran erkennen wir, daß der Leib nur mehr eine „Leihgabe“ Gottes an uns gewesen ist. Es ist schon erstaunlich und außerdem eine Tatsache von hohem Wert, daß der Heilige Geist trotz unserer Sünden den Leib eines Erretteten nimmt und ihn als Seinen Tempel gebraucht (1.Kor.6,19).

11.2.3. (B) Der Geist

In 1.M.2,7b heißt es:

„und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens.“

Wie wir bereits bei der Bildung des Leibes gesehen haben, ist Materie nicht in der Lage, Leben aus sich selbst hervorzubringen. Der materielle Leib benötigt Geist. Das ist Leben und Kraft, wie Elektrizität für einen Motor, damit er sich drehen kann. Wir kommen nun zu der zweiten Schöpfungshandlung Gottes am Menschen.

II.2.3.1. Die zweite Schöpfungshandlung

Bei der zweiten Schöpfungshandlung „hauchte“ Gott (Hauch, Atem; hebr. schamah) Seinen Lebensgeist (Geist; Wind; hebr. ruach) in dieses Erdengebilde des Leibes hinein. Viele deutsche Bibelübersetzer benutzen hier das Wort „Odem“, obwohl es das Wort im Hebräischen nicht gibt. Durch die Sprachschöpfungen Dr. Martin Luthers fand dieses Wort jedoch Einlaß und Verwendung in der deutschen Sprache. Dennoch weiß jeder ganz

genau, was mit diesem Wort „Odem“ gemeint sein soll. (An dieser Stelle sei für den forschenden, sprachinteressierten Bibelleser noch erwähnt, daß der Begriff ruach im Hebräischen vom Geschlecht her feminin ist).

In der ersten Schöpfungshandlung benutzt Gott Seine Hände zur Formgebung, um den Leib des Menschen zu bilden. In der zweiten Schöpfungshandlung handelt der Schöpfer mit Seinem Munde, mit Seinem Atem: Er haucht. Für das Wort „Atem“ können wir auch den Begriff „Odem“ benutzen. Hinter dem Atem oder Hauch Gottes steht aber Sein Geist, den Gott nicht wahllos in die Luft schleudert. Hier in 1.M.2,7b heißt es: „und

hauchte in seine (Adams) Nase.“ Der Mund Gottes bringt Gottesatem, göttlichen Odem, hervor und haucht Seinen Geist dem Staubgebilde ein. Gott bläst Seinen Atem in den Leib, der bislang als tote Materie am Boden lag.

Nach den Aussagen der Bibel bedarf es also des göttlichen Odems und der Lebensübertragung, oder (bei anderen Schöpfungen) des Lebenswortes des großen Schöpfergottes. Dieses Leben kommt aber nicht aus einem 2 Anmerkung: Um solche Einwände zu entkräften, daß die Wissenschaft noch keine 20`000 Jahre alt ist und somit ein Beweis nicht nachzuvollziehen sei, weisen wir darauf hin, daß durch mathematische Berechnungen und Computer~Sirnulationen derartige Dinge sehr exakt zu bestimmen sind.

Der Mensch entsteht nicht aus einem vulgären, evolutionären Nichts, sondern es hat seinen Ursprung allein in Gott. Darum lesen wir auch, daß Gott Selbst das Leben ist – und nicht etwa die Evolution.

Anmerkung des Autors: Das ist auch der Grund, daß es mir bis heute noch nicht gelungen ist, auch nur einem „evolutionsentwickelten“ Menschen zu begegnen. Wäre der Mensch und die Fauna einer Evolution unterworfen, müßten doch irgendwo auf der Erde auch halbentwickelte Bindeglieder zu finden sein, die auf ihre ausstehende „Vollkommenheits-Phase“ in den nächsten tausend Jahren warten.

Wenn Gott nun so haucht, entsteht neues Leben, welches kein gewöhnliches Leben ist wie etwa das der Tiere. Darum brauchte Gott bei der Erschaffung der Tiere auch nicht zu hauchen – denn dieses ist, rein existentiell, untergeordnetes Leben, hier redete Gott „nur“ (wenn wir es einmal so konstatieren wollen). Ohne daß wir hierbei eine Auf- oder Abwertung vornehmen wollen, so erkennen wir dennoch in den unterschiedlichen

Schöpfungshandlungen, daß Gott sehr wohl in der Lage ist, qualitativ abgestufte Lebens- und Daseinsbereiche (bzw. -Formen) nach Seinem Willen hervorzubringen, die gleichzeitig auch noch den verschiedensten Dienstobliegenheiten unterworfen sind. Unter gewöhnlichem Leben verstehen wir alles Leben in den Bereichen der Flora und Fauna, wo Gott nur redete, um es werden zu lassen. Alles, was Gott in der Schöpfung „geredet“ hat, vermag der Schöpfer existenziell wieder zu verändern bzw. verschwinden zu lassen. Das ist auch der Grund,

warum wir den Pflanzen und Tieren aus dieser Schöpfung nie wieder im Jenseits begegnen. Sehr deutlich erkennen wir das an dem Beispiel der Erde. Denn einmal sprach Gott: „Es werde“ – und es ward. Und dennoch vermag Gott auch durch Sein Wort die Erde wieder im Brande zerschmelzen zu lassen (2.Petr.3,10): Es ist die Auflösung der Elemente.

In dem Augenblick aber, wo Gott haucht, entstehen neue Lebens-Wesenheiten und Veränderungen, die nicht mehr zu beseitigen sind. In welch einer Verantwortung stehen wir darum als Geschöpfe vor Gott – weil wir „Gehauchte“ sind. Gott hatte nicht in die Nüstern der Pferde gehaucht, sondern Gott hauchte:

(1) Bei der Erschaffung der Engelwelten (Ps.33,6).

(2) Bei der Erschaffung der Krone der (materiellen) Schöpfung – dem Menschen (1.M.2,7)3

(3) Bei der „neuen Schöpfung“ der Menschen (oder: im Menschen) zur Wiedergeburt (Joh.20,22).

In 1.M.2,7b lesen wir, daß Gott in die Nase dieses ersten Menschen, der in Nichtigkeit des Staubes gebildet war, Seinen göttlichen Odem hineinhauchte. „Hauchen“ ist seiner Bedeutung nach bei der Lebenserschaffung soviel wie: Übertragung und Vermittlung von Geist.

(Es ist nicht immer ganz leicht, die sehr genauen Aussagen des hebräischen Urtextes ins Deutsche hineinzubringen. Aus diesem Grund kommt am Schluß dieser Ausführungen über die „Schöpfungshandlungen Gottes beim Menschen“ noch ein gesonderter Beitrag zu den zwei verschiedenen hebräischen Begrifflichkeiten neschamah und ruach, die uns das Wort hier aufzeigt – nachzulesen unter: II.2.5. „Exkurs über Schöpfungs- bzw.

Lebensqualität“).

So dürfen wir vom Grundsatz der deutschen Sprache her Hauch, Geist und Odem als ein und dasselbe ansehen.

Diese Gottesgeist-Übertragung seitens Gottes läßt aber nicht einen materiellen Menschen zu einem Geist werden. Die Größe des eigentlichen Menschengeistes ist im Vergleich zu den Geistern (Engeln) so klein und gering, daß letztlich ein Vergleichen miteinander gar nicht möglich ist. Ebenso entspricht die Geringigkeit des menschlichen Geistes zugleich dem Maß der Stärke oder Kraft unseres Fleisches. Als z.B. der grausame römische Kaiser Nero im Augenblick seines Todes sagte: „Welch großer Geist stirbt in mir“, so war dieses Lüge.

Wir aber sollten diesen Vorgang, daß Gott bei unserer Erschaffung in die Materie hineinhauchte, in unserer Erinnerung festhalten, denn hier verband sich zum ersten Male lebens- funkt ionsmäßig Geist mit Materie im Menschen. Und das war: Adam, der erste Mensch.

Man sollte des weiteren beachten, daß beginnend beim Hauch-Schöpfungsvorgang im Garten Eden dieser menschliche Geist (oder: Menschengeist) jedem Menschen als eine zeitliche Leihgabe Gottes gegeben wurde bis zum leiblichen Tod (Hebr.4,12): „durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist“ (vergl. auch Pred.12,7). Danach wird sich dieser Geist nie wieder und nie mehr mit dem Menschen verbinden.

II.2.4. (C) Die Seele

In 1.M.2,7c heißt es:

„Und der Mensch wurde eine lebendige Seele.“

Noch einmal blicken wir zurück und wollen das Schöpfungsgeschehnis wiederholend betrachten:

3 Anmerkung: Materie ist die niedrigst existente Wesensart, und dennoch können solche Geschöpfe in voller Verantwortlichkeit sein, wie wir hier erkennen, nämlich: Der Mensch.

1.) In der ersten Handlung bildete Gott aus zerfallener Materie die Form des Menschen.

2.) Darauf folgte die zweite Handlung Gottes. Er hauchte in das Erdengebilde dieses (vor)bereiteten Menschenleibes hinein: Seinen Odem – Seinen Geist.

3.) Und nun erfolgt das Schöpfungswunder: Gott läßt die Seele entstehen.

II.2.4.1. Die dritte Schöpfungs-Handlungsfolge

Dieses Thema betrifft nun die Bildung der Seele. Es ist eigentlich keine dritte Schöpfungshandlung, wie bei den beiden vorangegangenen. Die Entstehung der Seele geschah aus der zweiten Schöpfungshandlung heraus wie in einer gewissen Automatik, und ist als eine Folge dessen zu erkennen, was bereits vorausgegangen war.

Daher ist die Erschaffung der menschlichen Seele die dritte Schöpfungs-Handlungsfolge, die Gott geschehen ließ. Nachdem Gott die Darreichung Seines Geistes, bzw. Seines Odems, in die Materie vollzogen hatte, entstand hier automatisch ohne eine näher beschriebene Handlung Gottes: die Seele. Wegen der Wichtigkeit dieser Sache, wiederholen wir es hier noch einmal. Aus der zweiten Handlung heraus – bei dem Sich-Verbinden des Leibes

(Materie) mit dem gehauchten Geist – entstand hier neben der zweiten Wesenheit des Menschengeistes nun diese dritte und höchste Wesenheit: die Seele des Menschen.

Bei dem Hauchvorgang Gottes geschieht das Wunder der Gnade und der Macht Gottes. Ein Lebewesen entsteht – in Hoheit, in Größe und Ordnung, über alle Tiere, Pflanzen und über alle Schöpfungsordnungen gesetzt.

„Krone der Schöpfung“ nennt man den Menschen, das Gebilde höchster Materie-Schöpfung mit Geist und Seele. Die Erschaffung Adams, die Entstehung des ersten Menschen, finden wir hier vor: durch die Vermittlung des Odems Gottes, das ist: Seines Geistes. Neues Leben entstand; d.h. die ehedem tote Materie ist nun belebt durch den Hauch Gottes, durch den Gottes-Geist, den ruach. Hier angelangt, ist nun zu erwähnen, daß die Seele des Menschen keine Leihgabe ist, wie bei den beiden vorangegangenen Schöpfungshandlungen (Leib und Geist). Die Seele des Menschen ist das, bzw. sie verwirklicht das, was in dem Begriff „Persönlichkeit des Menschen“ zum Ausdruck gebracht wird. Die Seele ist das eigentliche „Ich“. Die Seele des Menschen ist das Individuum. In der Seele liegt die verantwort liche Seite des Menschen hin zu Gott bis in alle Ewigkeit, die den Menschen als

„Krone der Schöpfung“ auszeichnet.

Das neutestamentliche Vorbild der Beerdigung 

haben wir beim Tod Jesu. Ist es nicht gewaltig, wie das fleischgewordene Wort sich als das Weizenkorn bezeichnet, welches „in die Erde fällt“ und stirbt, um große Frucht hervorzubringen (Joh.12,24)? Wer wollte in Christus nicht auch in allem das Vorbild für uns erkennen? Sein Leib fiel in die Erde, nicht in das Krematorium. Daher sollte es für Erlöste keine „Gerichtsverbrennung“ geben.

Nach 1.Thes.5,23 sind wir für eine tadellose Bewahrung auch unseres Leibes

verantwortlich. Wie könnten wir da unseren Leib dem Feuergericht übergeben

wollen, wo wir nach Joh.5,24 nichts mehr mit dem Gericht zu tun haben.

„Du lässest zum Staube zurückkehren den Menschen…“. Wie sollten wir zum

Feuer zurückkehren, wo uns Gott gar nicht aus Feuer erschaffen hat. Rückkehr

bedeutet doch Einnahme des alten Zustandes, von woher wir gekommen sind. Hier hat jeder Gläubige zu entscheiden, ob er einem Vertreter der Feuer-bestattung oder dem Worte Gottes glauben will.

Mose und Elia

Der wurde aber nicht entrückt in der Weise, sondern der wurde durch einen feurigen Wagen aufgenommen. Und zwar ist er der Vater der Propheten, sagt die Bibel. Sein geistlicher Sohn, Elisa, rief – als er aufgenommen wurde –: „Mein Vater, mein Vater.“ Das waren seine letzten Worte, die er zu ihm richtete. Wir wissen nicht, wo der Elia geblieben ist. Ich glaube, dass er genauso wie die andern, in der Zwischenzeit im Scheol war – das war ja der Aufbewahrungsort der Seelen –, und nicht irgendwo eine Extrawurst gebraten bekam.

Wir haben noch solch eine Person, die ist ein wenig umwittert. Das ist die Person Mose. Wir kennen die Auseinandersetzung A.T. und N.T.s über den Leib Mose. Auch er gehört zu den grössten Propheten: Mose und Elia die grössten Propheten. Seine grösste Prophetie war die, dass er 1.M.1, die Schöpfung, uns im Nachgang bringen konnte. Wir sehen, dass Prophetie nicht allein Zukünftiges, sondern auch Vergangenes und Gegenwärtiges enthalten kann. Das war eine grandiose Sache, dass wir fragen müssen: Woher wusste denn

der Mose das? Das hat ja niemand gewusst in selbigen Tagen. Er hatte es aufgrund seines Prophetentums von Gott. Das ist die beste Quelle, die es gibt. Es gibt keine vergleichbare Quelle. Er bekam es von Gott und durfte es sagen. Dieser Mose und Elia sind nicht entrückt worden, sondern sie sind verwahrt worden.

- Der Elia als der Propheten-Vater im Zeichen des Gerichts eines feurigen Wagens aufgenommen, - der Mose auf dem Berg. Und dann gab's den Streit um den Leib. Diesen Streit gab es nur deshalb um den Leib, wir finden das nochmals im Judas. Das A.T. hat uns die Definitive nicht mitgeteilt. Aber durch den Heiligen Geist haben wir nun, dem Herrn sei Dank, die Sache

um den Leib des Mose.

Und wenn wir den letzten Propheten des A.T.s aufschlagen, das ist Maleachi. – der Luther hat, glaube ich nur drei Kap. gebracht, wir haben aber ansonsten vier Kapitel in Maleachi. Und da finden wir die beiden Namen hintereinander genannt und zwar in Mal.4 der drittletzte Vers praktisch von Mal. Maleachi, der letzte Prophet des A.T. redet im letzten Kapitel im drittletzten Vers: „Gedenket des Gesetzes Moses, Meines Knechtes.“ Und im vorletzten Vers: „Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jehovas kommt, der

grosse und fruchtbare.“ Das ist kein Zufall, sondern das ist prophetische Mitteilung, dass wir erkennen sollen und erkennen dürfen, wie diese beiden noch einmal kommen werden. Und darum auch die Verwahrung der Leiber durch Gott.

Michael mit dem Teufel streitend

Wenn wir in Judas hereingehen, da haben wir in V.9: „Michael aber, der Erzengel, als er, mit dem Teufel streitend, Wortwechsel hatte um den Leib Moses', wagte nicht ein lästerndes Urteil über ihn zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte dich!“ Ich möchte dazu etwas auch für uns betreffend sagen, das hat mit uns überhaupt nichts zu tun. Wir müssen folgendes bedenken: Der Michael, ein Erzengel, stand als Chef unter der Macht des heutigen gewordenen Satans. Auch dann, wenn jene gewaltige Trennung stattgefunden hat zwischen

Finsternis und Licht, ist aber das Urteil welches Gott ausgesprochen hat an ihm, noch nicht gefällt. Es ist so ungefähr wie in einer Gerichtsverhandlung bei den Menschen. Da kommt die Gerichtsbarkeit, der so- und sovielte Senat zusammen und da wird ein Urteil gefällt. In dem Urteil steht theoretisch für uns verständlich: Der Satan wird für alle Ewigkeiten der Ewigkeiten in den Feuersee geworfen. So. Aber jetzt ist er noch da. Der Vollzug ist noch nicht da. Der hat Einspruch erhoben. Jetzt wursteln die die ganze Geschichte noch solange hin bis zum Tag des Vollzuges in Offb.20. Da lesen wir das dann, dass er ins Feuer überwiesen wird. Nun, ich meine, das ist seine Sache. Aber solange, wie der noch nicht abgerichtet ist, wagen sich jene, die unter seinem Kommando von Gott her bestellt waren, keine Lästerung. Ich mache nur darauf aufmerksam, wir sind schöpferisch nicht dem Satan unterstellt gewesen. Also ich jedenfalls nicht. Wenn es einer war, muss er mir das mal zeigen und beweisen.

Die Bibel sagt im N.T.: „Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet.“ Das Gerichtsurteil ist schon da. Feuersee.

Seelenwanderung

Deshalb sagt Paulus in Kol.2,4: „Dies sage ich aber, auf daß niemand euch verführe durch überredende Worte“. Das sind überredende Worte, indem Moment, wo es nicht mehr nach der Schrift geht. Die Allversöhnung ist eine Philosophie, die ihre Hauptentstehung in der irdischen Seelenwanderungslehre hat. Das müssen wir uns wieder gut merken. Vielleicht ist uns das neu? Es hat Parallelen nach Ostasien in diese Verwandlung, daß der Mensch einmal

ein Tier ist und mal ein Baum, mal ein Strauch und so weiter und er muß so lange büßen, bis er abgebüßt hat. Selbsterlösung, nicht Gnade, Glauben. Diese Vorläufer finden wir bereits im Jahre 280 nach Christus. Da haben wir heute noch Aufzeichnungen da in der katholischen Kirche, die Auslegungen sind noch da von manchen, die die Allversöhnung bringen, nicht generell, sondern nur von manchen, wie auch heute, nur von manchen. Die indische Seelenwanderungs-Lehre erlöst ja auch alle Menschen. Und wie es in dieser in dieser indischen Seelenwanderungs-Lehre heisst, werden die Menschen stufenweise – es geht

also da immer stufenweise wieder tiefer runter. Und zwar nach jedem Tod als Bettler oder als ein Tier oder als ein Baum usw. wieder zur Welt kommen und zwar solange, bis alle Schuld gebüsst sei. Das ist Lehre der indischen Seelenwanderungs-Lehre. Und auf gleicher Ebene steht auch die Allversöhnung. Die redet von Gerichten, von denen die Bibel nichts geschrieben hat. Und zwar redet sie von Äonen-Gerichten, in denen die Leute solange geschüttelt und transportiert werden, bis sie endlich Gott die Ehre geben würden. Und dann werden sie errettet.

Die Allversöhnung lehrt: Alle Menschen werden selig. Aber das lehrt die Bibel nicht. Das ist ein Unterschied.

Das Wort Gottes lehrt als Abschluß des gestorbenen Menschen das Gericht und nicht die Seelenwanderung (Hebr.9,27) Die aus den Heidenvölkern des fernen Ostens stammende Metempsychose wird heute in Mitteleuropa vornehmlich vom Spiritismus, der Theosophie und der Anthroposophie vertreten. Bei einem Kinde Gottes sollten derart schwere Irrtümer keinen Raum finden, da die Aussagen gegen die Hlg. Schrift gerichtet sind. Die Reinkarnationslehre bleibt außerdem jeden Beweis schuldig, daß die Pflanzen eine Seele besäßen. Dabei kämen wir zwangsläufig zu der Frage, wie wohl die „seelische Erkrankung“

eines Gänseblümchens aussehen würde. Wir halten es für sinnvoller, diese obskuren Dinge nicht weiter zu verfolgen. Jedenfalls ordnet die Reinkarnation lehrenhaft die stofflichen und geistigen Veränderungen einer „Wiedergeburt“ zu. Von ganz entscheidender Bedeutung ist es, daß diese fernöstlich-religiös-spiritistisch-theosophische Wiedergeburt nicht mit der biblischen Wiedergeburt von Tit.3,5 identisch ist. Ist es doch bezeichnend, wie sich der Satan bemüht, die Begriffe der Hlg. Schrift mit Lügenlehren zu verbinden. Denn wer nach der Menschenlehre der Reinkarnation eine Wiedergeburt erfährt, bleibt in der ewigen Verdammnis, wer aber nach der Lehre der Hlg. Schrift zur Wiedergeburt gelangt, hat ewiges Leben in Gottes Gegenwart.

 

 


 

 

 
E-Mail
Anruf
Karte
Infos