https://www.youtube.com/watch?v=kgGmqo_VTkA
Oder andere Quellen?
https://www.moettlingen.de/unsere-kirchengemeinde/blumhardt-johann-christoph-1805-1880/
http://schriftenmission.de/shop/search/index.php?string=D%C3%A4monen&submit=Suche
Neuzeitliches findet man
aber etwas ganz persönliches?
Mt.9,32: „Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie einen stummen Menschen zu ihm, der besessen war.“
Hier haben wir wieder einen hochinteressanten Abschnitt des Wortes Gottes. Die Bibel gibt uns ja ganz klare Mitteilungen in ganz bestimmten Dingen. Sie ist Gottes Wort und enthält Aussagen aus der Perspektive Gottes und nicht aus dem Privatvermögen eines jeden Menschen, der besondere Vorstellungen hat. Deshalb ist es notwendig, dass man Gottes Wort in aller Unterwürfigkeit und Demut untersucht. Sonst kommt man auf Abwege. Es bedarf vieler Gnade, die Dinge überhaupt zu erkennen. Es gibt viele Mitteilungen in der Heiligen Schrift, die man erst nach Jahrzehnten intensiver Forschungsarbeit mitbekommt. Zunächst wird hier gesagt: „Als sie aber weggingen.“ Der Herr Jesus war ja, wie wir wissen, unentwegt im Einsatz. Er war immer wieder in der Begegnung mit Menschen. Einmal redete Er zu ihnen, einmal nahm Er sich ihrer persönlich an. Wir müssen die Akzente erkennen. Die Bibel hat nie stoisch verstanden zu werden, sondern so, wie sie geschrieben ist. Sie „brachten einen stimmen Menschen zu ihm, der besessen war.“ Nun, Besessene gab es zur Zeit Jesu sehr viele. Der Beweis ist ja hier geradezu in den Evangelien wiedergegeben, genau wie heute. Nun, dieser hatte Pech, denn er war noch stumm. Wir haben eine ähnliche Mitteilung in Mt.12,22, wo wir einen finden, der obendrein auch noch blind war. Das muss eine ganz furchtbare Sache sein, wenn wir uns da hineinversenken. Und Gläubige, die nicht zufrieden sind: Man sollte ihnen empfehlen, solche neutestamentliche Abhandlungen intensiv zu lesen, damit sie dankbar und zufrieden werden. Stellen wir uns vor, wir wären blind und stumm und überdies noch dick besessen. Das ist also das Letzte, was wohl einem Menschen zustossen kann. Denn es ist nicht allein um die jeweiligen Probleme der Aufzählung getan, sondern solche Menschen sind doch mehr oder weniger auch von der Barmherzigkeit von Menschen abhängig. Und das ist eine grausame Sache. Interessant ist, dass man diese Leute zum Herrn Jesus brachte. Da hat sich bis heute nichts geändert, auch dann nicht, wenn kluge Aussenseiter der Wahrheit das besser wissen als Gott. Auch heute haben diese Menschen Christus gebracht zu werden. Es ist interessant, wie der Herr sich dieser Dinge annimmt. Heute gibt es viel Diskussion über die Dinge in der Gemeinde Jesu. Aber was Wahrheit und Vollmacht anbelangt, ist nicht mehr als alte Luft da. Ich rede hier allgemein. Der Herr Jesus hat nicht herumgeredet, sondern Er liess den Stummen reden. Damals waren diese Menschen in der Zeit des Evangeliums des Reiches, primär nach dem Fleische stumm. Das gibt es auch heute noch. Aber unser Schwergewicht liegt heute, in der Zeit der Gnade, in der Zeit der Gemeinde, auf dem geistlichen Sektor. D.h. also: Solche, die Christus nicht bezeugen können, egal ob sie ihn haben oder nicht haben, sollte man zu Christus bringen. Das lehrt doch hier das Wort. Alles andere sind doch Verschiebungen, und zwar der Wahrheit. Verschiebungen gehen ja in der Heiligen Schrift immer auf Kosten der Wahrheit. Wir wissen nichts näheres über diesen Menschen von dem hier geredet ist. Wir wissen nur, dass er bettelarm war, eben wegen der Dinge, die ihm anhingen, mit denen er sich täglich zu plagen hatte. Die Bibel teilt das in einem Satz mit. Aber welch eine Not verbirgt sich doch dahinter. Und wenn der Herr Jesus einmal mit Menschen so weit gekommen ist, dass er sich ähnlich gemacht hat in Seinem Wesen, dann haben jene eine Not in ihren Herzen, eine Last für solche. Wir finden eben hier in V.35 das Evangelium des Reiches erwähnt. Primär war eben die Befreiung aus dem Leibe des Fleisches vorstehend. Nun könnten wir sagen: Ja, das ist heute nicht mehr nötig. Doch! Das ist genau noch so nötig. Auch dann, wenn wir Gott dem Geiste nach dienen, gibt es solche Dinge. Und die gibt es nicht zu wenig; die gibt es mehr als wir meinen. Und wenn es bei Menschen an bestimmten Klarheiten mangelt, dann ist es doch nur ein Beweis eigener Verblendung – wenn man nicht sieht, wie man sehen soll. Vor Jahrzehnten durfte ich viel im Worte Gottes erforschen. Viele Fragen lagen meinem Herzen auf. Ich habe zum Herrn gerufen über biblische Fragen, da ich niemanden hatte ausser dem Herrn, um die Fragen beantwortet zu bekommen. Nun ist das so eine Sache, wenn wir den Herrn Jesus fragen. Wir können sagen: „Herr Jesus, jetzt mache ich eine Fragestunde mit dir...“. Das können wir so zwar sagen, aber so, dass wir direkt die Fragen beantwortet bekommen, laufen die Dinge nicht ab. Das kostet sehr sehr viel Kniearbeit und sehr sehr viel Rufen zum Herrn. Er antwortet! Er antwortet aber nicht so, wie wir das möchten, oder wie wir uns das zusammenbringen, sondern Er antwortet in Seiner Sache. Und je klarer und inniger und tiefer wir uns in Sein Wesen umgestalten lassen, um so klarer sind die Antworten Gottes an uns. Ich habe Fragen gehabt, die insbesondere darum gingen: Warum sollten wir heute nicht mehr Blutwurst essen dürfen? Warum sollten wir das Eine und das Andere nicht tun? Dann geht die Bibel zurück bis auf Noah. Und dann gab Noah in einer Haushaltung Antwort. Es hätte jemand sagen können: Ja das war ja A.T.; das war ja noch vor dem Gesetz. Jawohl, das musste mir der Herr lernen. Und da braucht man viele viele Jahre dazu, bis der Heilige Geist 2 cm weiter kommt mit uns; Jahre, um die Dinge zu erfassen. Und die Probleme liegen hier bei dem Erfassen der Dinge ganz genau auf dem gleichen Sektor: Es braucht Jahre und Jahrzehnte, um sich vor dem Herrn immer wieder zu demütigen, um zu erkennen, nicht was mein menschlicher Verstand will oder zulässt, sondern was Gott will. Und ich habe mich dann riesig gefreut als ich dann die Klarheit bekam, die der Herr auch durch Sein Wort bestätigte. Und das war nicht gering. So auch hier, gerade in dieser Thematik. Sie brachten einen stummen Menschen zu Ihm, zu Christus. Wir haben nicht den Befehl, nicht die Weisung, alles was Krankheit ist zu bekämpfen, ähnlich wie im Mittelalter die Pest bekämpft wurde. Diesen Auftrag haben wir nicht. Und wir müssen uns auch davon distanzieren, dass etwa jede Krankheit vom Teufel sei. Wir müssen dies uns strengstens und härtestens verwahren. Die Bibel redet anders. Und nur solche, die die Schrift nicht in genügender Weise kennen, kommen zu solchen Ergebnissen. Aber wir müssen uns an solchen, egal wo immer sie auch schief sein mögen, nicht halten. Die Bibel sagt hier nichts Näheres, aber sie sagt eines:
Mt.9,33: „Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen verwunderten sich und sprachen: Niemals ward es also in Israel gesehen.“ „Und als der Dämon ausge-trieben war, redete der Stumme.“ In
der Ursächlichkeit seiner Stummheit dieses Menschen war hier ein Geist
der Finsternis zu sehen. Wir sind viel viel zu schwach, viel viel zu gering, um in die geistlichen Ursächlichkeiten einzudringen, um das zu erkennen, was Gott will. Wir sind in der fünf Sinnenwelt niemals in der Ausrüste, Gottes Willen bis ins Letzte zu erfassen, oder Behauptungen aufzustellen, ob das eine medizinische Krankheit sei oder einen solchen Hintergrund habe. Denn auch solche Dinge im anhaltenden permanenten Zustand werden so Krankheitsgleich, dass auch selbst die Bibel in solchen Fällen von Krankheit redet, weil die Dinge nicht mehr auseinander zu halten sind. Sie werden chronisch. Aber es ist doch wunderbar, dass der Herr Jesus sich dieses stummen und besessenen Menschen annimmt. Der Herr Jesus hätte natürlich auch wie Menschen urteilen antworten können. Dann wäre aber dies nicht nach dem Willen Gottes gewesen; das wäre nicht nach dem Willen des himmlischen Vaters gewesen, wenn Er gesagt hätte: „Du musst dich nur zusammen reissen; du musst nur wollen; du musst nur glauben!“ Du kannte es einmal versuchen, ob du husten kannst, wenn ich dir den Hals zudrücke. Und so ist es auch hier in dieser Sache: Wenn jene Umstände das Umgebungsfeld so stark beherrschen, dann können wir ihnen nicht mehr Weisungen geben, was sie zu machen haben, sondern dann haben wir Hand anzulegen. Durch die Gnade Gottes ist mir bis zum heutigen Tage noch kein Haus über dem Kopf zusammengebrannt. Aber wenn es lichterloh brennen würde, dann wäre das das Albernste, wenn man den Leuten, die dort drin wohnen, sagen würde: „Ihr müsst aber aufpassen, dass ihr euch ja nicht verbrennt. Und dann muss ich euch noch etwas sagen: Der Oberarzt im Stadtspital hat eine ganz vorzügliche Brandsalbe!“ Damit ist den Leuten nicht geholfen, wenn es brennt, sondern da muss Hand angelegt werden. Das verstehen natürlich nicht alle Kinder Gottes, weil sie zu stark in den Dingen der Finsternis verstrickt sind, ohne dass sie es wissen, ohne dass sie es wollen, ohne dass sie es möchten. Aber es ist so. Denn auch dafür gehört Licht und Gnade, die Dinge zu erkennen, wie Gott sie sieht und wie der Herr sie behandelt, nicht wie Menschen das tun. Der Stumme jedenfalls redete danach. Das Übel war beseitigt, „und die Volksmengen verwunderten sich und sprachen.“ Jetzt reden auch die Volksmengen. Vorher war die ruhig. Als man diesen Menschen zum Herrn Jesus brachte, da lesen wir nichts von der Meinung der Volksmengen. Sie hatten zu schweigen. Aber jetzt, nachdem dies geschehen war? Ich kann mir vorstellen, dass diese Leute, und das waren meistens sehr viele, die da zusammenkamen, gesagt haben: „Jetzt wollen wir einmal sehen, was das gibt. Den kennen wir, den Kerl da: Das ist ein hoffnungsloser Fall.“ Wir wollen daraus lernen, dass es beim Herrn überhaupt keinen hoffnungslosen Fall gibt, es sei denn, dass wir uns über Gott erheben. Daher wissen wir, dass die Bibel also redet und trotzdem hoffnungslose Fälle kennt, als einer sprach: „Ich will mich aufmachen und mich über den Thron Gottes erheben.“ Wäre der Mann schon demütig geblieben, wäre das 100'000 Mal besser gewesen. So möchte auch der Herr, dass wir uns stille verhalten, damit wir nicht reden, wenn wir meinen etwas zu wissen. Da redet übrigens schon das A.T. in dieser Richtung, dass das Toren sind. „Die Volksmengen verwunderten sich und sprachen: Niemals ward es also in Israel gesehen.“ Niemals hat es solches in Israel gegeben. Eigentlich hätten die Menschen aufhorchen müssen, der Sache nachgehen sollen und dem Herrn Jesus im Gespräch die notwendigen Fragen eröffnen. Wer nicht wusste, wer dieser Jesus von Nazareth war, der hätte so lange Ihm nachfolgen müssen, bis die Frage für ihn geklärt war. Wir sehen aus der ganzen Situation folgendes: Israel war dann in einem geistlichen Tiefstand. Ein geistlicher Tiefstand bringt in der Zeit des N.T. (und nicht allein in dieser) Barmherzigkeiten Gottes mit sich. In diesem Tiefstand erfüllten sich Abschnitte von Zeitepochen. Und in solchen Zeitepochen gibt Gott, wenn der niedrigste Stand erreicht ist, wieder eine Hilfe. Als Israel den tiefsten Stand hatte, da lesen wir: „als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“ Da war der Tiefststand auf dem Nullpunkt, und da war jene Zeit der Hilfe da. Die Gemeinde ist heute gerade dabei, den Tiefststand zu erklimmen – die Gemeinde Jesu! An vielen Stellen ist jener Gefrierpunkt bereits erreicht. Wo er noch nicht erreicht ist, wird es in den nächsten Monaten und vielleicht in wenigen Jahren geschehen. Und genau in diese Zeit gibt Gott wieder eine Hilfe, und zwar eine Hilfe für solche, die der Hilfe bedürfen.
Mt.9,34: „Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen.“
Ja, dann kommt natürlich beim Herrn Jesus der Feind. Der Feind offenbart sich durch Schriftgelehrte, durch Pharisäer, durch Pharisäertum. Man stellt sich Ihm entgegen, weil man nicht will, dass Er diese Hilfe sei, die Er bringt. Man hätte vielleicht die Hilfe angenommen, wenn es der Hohepriester gewesen wäre; da hätte man es vielleicht getan. Denn der kam aus anerkanntem Hause; der hatte Tradition aufzuweisen. Diese Krankheit ist in der Gemeinde Jesu auch drin seit bald 2000 Jahren, bis heute. Es ist die Traditionskrankheit. Und da gibt Gott wieder eine Hilfe. Wir lesen das übrigens auch in der kommenden 70. Jahrwoche. Da lesen wir, dass Gott dem Volke wieder eine kleine Weile Hilfe gibt. Ich weiss nicht wie lange, es ist nur in diesem Satz beschrieben. Immer, wenn jene Tiefpunkte sind, schickt Gott eine Hilfe. Und es sind immer dann, wenn jene Hilfen kommen, solche vom Satan geschickt, ob sie Pharisäer, Schriftgelehrte oder ob es andere sind, die den Auftrag haben, dagegen zu arbeiten. Und das ist eine gefährliche Sache. Wenn Tiefstand ist, gibt Gott neue Kraft von oben. Und zwar eine solche Kraft, die den Dingen auch gewachsen ist, nicht eine andere. Und wie es heutzutage in der Gemeinde Jesu weltweit aussieht, wissen wir. Die Volksmengen sagen: „Niemals ward es also in Israel gesehen.“ Ich kam vor geraumer Zeit mit jemand zusammen, der sagte: „Ja, das haben aber unsere Glaubensväter nicht gemacht vor 130 Jahren.“ Das ist auch logisch und klar. Man wundert sich, dass ein solcher Satz überhaupt aus dem Munde eine Gläubigen kommen kann. Es ist eigentlich der Beweis der Finsternis im Gläubigen, einen solchen Satz loszulassen. Denn wir sind heute eben 130 Jahre weiter zu dem Punkt, wovon Gottes Wort redet. Wer das natürlich nicht weiss und nicht sieht ist sehr arm dran. Man kommt da in der Armut um. Die Volksmengen sagen, dass so etwas in Israel noch nie da gewesen sei. Und die Pharisäer machen dagegen. Die Wirkungen beweist man. Denn damals gab es kein N.T., die Zeit gehörte noch mit zum A.T.; es war noch Gesetzeszeit. Über den Herrn Jesus ist gesagt, dass Er geboren ist unter Gesetz. Er war unter Gesetz gestellt. Und Er selbst hat sich dem Gesetz untergeordnet. Der Herr Jesus hatte ja das auch notwendig, sich unterzuordnen. Sonst hätte Er uns nicht das Vorbild sein können. Er unterordnete sich dem Gesetz. Aus dem Worte Gottes entnehmbar waren also jene Pharisäer, die in V.34 benannt sind – im Rechte des Wortes, nicht aber im Recht der Wahrheit. Sie sagen: „Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen.“ Wir haben ein ähnliches Wort angesprochen gehabt in Mt.12 ab V.22 und kommen zum V.24, wo die Pharisäer wieder den gleichen Zustand reden. Wir sehen, dass ihr Reden schon Geist ist, Geistzustand. Sie sagen: „Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen.“ Das ist das Problem, dass man bei Dingen, weil man sie nicht einordnen kann, sich nicht in Demut verhält, sondern in eine Urteilsfällung übergeht. Dann ist man mit hundert Prozentiger Sicherheit verkehrt. Sie liegen verkehrt; sie kämpfen letztlich gegen Gott. Sie stellen sich gegen den Christus und ziehen sich damit Gericht auf, weil das ja alles verboten ist. Und der Herr Jesus erklärt auch im nächsten V.25, dass das gar nicht möglich sei, weil ein solches Reich dann wider sich selbst entzweit wäre und nicht bestehen könne. Aber das interessiert die Schriftgelehrten nicht. Das ist ja auch das Zeichen eines solch hier erwähnten Pharisäers: Er hat eigene Vorstellungen. Und da wird nicht der Wert auf die Wahrheit gelegt, sondern auf die Tradition. Auch Tradition des Wortes kann falsch sein. Denn die stellten sich auf das geschriebene Wort Gottes A.T. und lagen darin hundert Prozentig falsch. Es ist immer aufzumerken, wenn wir an einer Zeitenwende stehen, egal welche. Da laufen die Dinge anders als ansonsten. Und wir stehen wieder an einer solchen Zeitenwende. Auch das wollen wir aus der Heiligen Schrift bei vielen Zeitpunkten lernen.
Mt.9,35: „Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.“
Nun heisst es: „Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und...“, jetzt kommt der Aspekt, „...heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.“ Diesen Auftrag haben wir heute nicht. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht in ein anderes Extrem verfallen, dass wir sagen, wir würden keinen Wert auf das leibliche Wohl legen. Das stimmt nicht, obwohl wir nicht in der Zeit des Evangeliums des Reiches leben. - Wir sehen hier an erster Stelle die hier genannten Dinge von leiblicher Krankheit, von leiblichen Gebrechen, wo
- wir heute die geistlichen Krankheiten in der Gemeinde Jesu und die geistlichen Gebrechen sehen sollten.
Aber nicht das Andere dann auskippen, sondern in dem Platz einordnen, welchen Gott dafür bestimmt hat. Im A.T. in der Zeit des Gesetzes hatte man die Rechtfertigung im Werk. Das lehrt uns die Heilige Schrift an vielen Stellen. Wer das Gesetz tut, wird durchs Gesetz leben. Es war also nicht eine Zeit, in der die Rechtsprechung im Glauben war. Aber wir hätten keine Glaubenshelden in Hebr.11 aufgeführt bekommen, wenn diese Leute gesagt hätten: „Heute haben wir Rechtfertigung aus Werk, das geht uns gar nichts an!“ Das muss man ganz streng auseinanderhacken. So nicht; das macht die Bibel nicht. Die Bibel liess auch selbst aus der Zeit des A.T. Dinge in die Zeit der Gemeinde bestehen, ja nicht nur bestehen, sondern bestätigt sie uns. So dass wir heute nur dann recht liegen, wenn wir in den heutigen Tage die Zeit das Evangeliums des Reiches recht einordnen, was ja primär mit uns nicht im Zusammenhang steht, sondern mit Israel. Aber die Wirkungen durchaus uns noch betreffen. Dass niemand sagen soll, das würde uns nicht betreffen. Das würde auf bodenlose Unwissenheit des Wortes zurückzuführen sein. So will auch der Herr von uns, dass wir, durch seinen Heiligen Geist geleitet, uns in diese Abhängigkeit, uns in diese Demut und in Sein Wesen hineinbegeben, um die Dinge so zu verstehen, wie der Herr es haben will, so dass wir heute in der Zeit des Evangeliums der Gnade (Apg.20,24) nicht einfach sagen können: Der Leib ist nichts; wir brauchen uns da überhaupt nicht darum zu kümmern. Nein, nein, das ist nicht die Lehre des N.T., und schon gar nicht die des Paulus. Sondern Gott wird uns zur Rechenschaft ziehen, was wir getan haben in dem Leibe, heisst es. Der gehört also auch dazu. Interessant: Nicht in anderen Dingen, sondern im Leibe.
Gott ist es gar nicht gleich, in welchem Zustand wir über unseren Leib befinden.
Wir sollen nur eines nicht machen: Wir sollen die Wichtigkeit des Leibes heute nicht über die Wichtigkeit der Genesung der Seele stellen.
Das sind die Ordnungen, mit denen wir zu tun haben. Der Herr möchte Gnade schenken, dass wir das erkennen. Ein wunderbares Wort, welches wir in Apg.10,38 haben, wo über den Herrn geredet wird: „Jesum, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren. Denn Gott war mit ihm.“ Und die Frage dieser Dinge ist in der Kraft des Heiligen Geistes zu sehen, wie hier geschrieben steht, nicht anders. Und so ist auch dieser Auftrag den Dingen in der Nüchternheit zu begegnen. Nicht in der Mystik, und zwar in der Kraft des Heiligen Geistes durch Glauben. Und da hat der Herr uns keineswegs entbunden, sondern hineingestellt. Und heute stehen wir mehr darin als vor 130 Jahren, auch mehr als vor 80 Jahren, denn heute stehen mit beiden Beinen darin. Der Herr will nicht, dass wir der Wahrheit uns entziehen durch stoisches Verhalten, wie jene, die uns hier als die Pharisäer genannt sind, mit denen der Herr nicht weiterkommen konnte. Von den Pharisäern waren nicht viele, die zu Christus fanden, eben wegen ihrer Stoik. Nicht jeder hatte die Gnade wie Paulus, der als Pharisäer nach Damaskus zog in seinem Widerstand. Wir sehen, was Widerstand ausmacht: Man stellt sich nicht nur gegen Gläubige, sondern der Herr sagt: „Was verfolgst du mich?“ Nun, in dieser Damaskusstunde Christus zu begegnen, das ist wahrhaftig einem geschenkt gewesen. Und wir können heute nicht damit rechnen, dass wir noch in eine solche Damaskusstunde hineinkämen. Sie ist dem Paulus geschenkt gewesen und nicht anderen. So möchte der Herr Gnade schenken, wenn es auch nur ein Anriss für diese Dinge ist, dass wir nicht darüber hinweggehen, sondern dass wir es aufnehmen und untersuchen, und uns vom Herrn hineinführen und hineinleiten lassen in die Dinge, die uns beschrieben sind zur Ermahnung, wie die Schrift sagt.
Mt.9,36: „Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Die wenigen drei Verse beinhalten gewaltige Mitteilungen. Sie sind Marksteine, auch für unser Glaubensleben. Sie fahren uns in den Kernbereich des Evangeliums und dem Wesen unseres Herrn. Hier heisst es: „Und als er die Volksmenge sah...“. Das war jene Volksmenge, von der wir in diesem Kap. bereits gehört haben. Sie kamen mit allerlei Nöten, Krankheiten und Problemen. Wir könnten eigentlich sagen: Israel ist hier ein Bild des Zustandes der Gemeinde Jesu von heute, nur mit dem Unterschied, dass die Erretteten wiedergeboren sind. Denn damals standen sie dieser Wiedergeburt noch fern. Aber Israel war auch schon damals Sein Volk, das Volk Gottes irdischer Prägung. Der Herr Jesus sah die Volksmenge. Und als Er sie sah wurde Er, wie geschrieben steht, „innerlich bewegt.“ Das ist eine Not in der Gemeinde Jesu heute, dass man erstens die Volksmenge nicht sieht und zweitens innerlich nicht bewegt ist. Ich möchte sagen, dass dazu steinerne Herzen gehören. Das Ziel unseres Herrn mit einem jeden einzelnen seiner Jünger ist, dass der Herr uns den Blick öffnen möchte für die Volksmenge, ob sie errettet ist oder nicht. Und des Weiteren möchte der Herr uns eine innerliche Bewegung schenken, die dahin geht, diese Volksmengen, von denen hier geredet ist, zu lieben und sie nicht unter Zucht zu stellen. Für die Zucht waren ja die Pharisäer zuständig. Wir sollen sie lieben, wie der Herr es tat. Und das ist ein gewaltiger Unterschied. Und wer sich in solch einer Not von Kap.9 befindet: Wir haben in diesem Kap.9 allerhand dieser Leute wie Blinde, Kranke, Blutflüssige, alles was es geben mag. Es heisst auch in diesem Kap. „allerlei Krankheiten“, was immer es gewesen sein mag. diese Leute spüren ganz genau, wenn wir ihnen helfen wollen, ob wir ihnen in dem Geist der Liebe Jesu nahe treten; das merken die hundert Prozentig. Und wir werden ihnen allein nur dann Hilfe sein können, wenn wir im Wesen Jesu ihnen begegnen, andernfalls nicht. Die brauchen auch keine schönen Worte, sondern die brauchen Hilfe. Diesen Leuten hätte es nicht genützt, wenn man ihnen schöne Worte gesagt hätte. Sondern die brauchten Hilfe, damals wie heute. Um einem Anderen Hilfe zu sein braucht es nicht ein gewaltiges Kopfwissen sondern ein Herz voll Liebe für den Nächsten. Das ist die durch unseren Herrn angezeigte Barmherzigkeit. Er will nicht Schlachtopfer, sondern die Barmherzigkeit. Die ist hier angesprochen. Und da müssten wir fragen: Wo in der Gemeinde Jesu sind jene, die der Herr Jesus mit der inneren Beweglichkeit sieht. Was heisst denn bewegt? Bewegt heisst so viel wie. Nicht mehr starrsinnig zu sein. Überall dort, wo die innere Bewegung fehlt, regiert Starrsinn, Stagnation, Festgefahrenheit, Verzementiert durch Tradition und Eigenwillen im Götzendienst gegen Gott. Wir sehen hier das Bild Jesu. Von Ihm ist gesagt, dass Er „die Volksmenge sah“. Um die Volksmenge in ihrem Zustand zu sehen werden geöffnete Augen benötigt, werden geöffnete Herzen benötigt. Der Herr Jesus will beides schenken. Die Bedingung dafür ist, dass wir unsere Herzen durch Christus zuvor erfüllen lassen, dass wir unsere Augen durch Sein Wort erhellen lassen, dass wir von jener Augensalbe uns erbitten, die in der Lage ist, die Blindheit auch der Glaubenden hinwegzunehmen. Wir lesen das ja im Sendschreiben an die Gemeinde zu Laodicäa. Da wird ausdrücklich jene Augensalbe angesprochen, die wir brauchen. Interessant ist, dass es hier nicht heisst: „Als Er aber die Volksmenge sah, wurde er über sie bewegt.“ Nicht die äusseren Überschläge sind hier angesprochen, sondern das innerliche Bewegtsein ist hier angeredet. Denn jene Menschen, die hier Volksmenge sind und waren, bedurften eben einer inneren Bewegung; sie bedurften der Barmherzigkeit und des Mitgefühls. Wir können überhaupt nur solches für andere tun, wenn wir uns in irgend einer Beziehung in der Ähnlichkeit Christi verhalten. Sicherlich nicht vollkommen, denn die Bibel lehrt über unser Fleischsein nie die Vollkommenheit, sondern ein Ähnlichwerden Christi. Er wurde innerlich bewegt. Und der Hauptumstand dafür war: Weil diese Volksmenge erschöpft und verschmachtet waren. Das ist der Zustand der Gemeinde Jesu heute. Und wir wissen, dass gerade eine Verantwortung solchen obliegt, die da Ausrüste vom Herrn empfangen haben, sie aber nicht anwenden. Gott will keine Perfektionismus; Gott will, dass wir dem anderen, dem Nächsten so helfen, wie wir zu tun vermögen, wie wir können, was wir haben. Gott verlangt von niemandem etwas, was er nicht kann. Das macht Gott nicht. Aber Gott erwartet das was wir können. Und wenn wir das bringen ist vielen der Volksmenge Hilfe geschehen. Erschöpft, verschmachtet. Was das heisst verstehen wir schon ein wenig. Hier heisst es: „...erschöpft und verschmachtet wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Nun, das wäre alles nicht so schlimm, wenn diese Bilder, mit denen wir hier zu tun haben, aus der Landschaft Englands entnommen wären. Ich war einige Jahre in England und kenne mich dort aus. Es gibt dort viel grüne Weide, viel Bäche und Flüsse. Diese Dinge reichen vollkommen aus um die Schafe auf guter Weide zu halten. Hier wird gesagt, dass diese Schafe erschöpft und verschmachtet waren. Die Schafe haben im Orient nicht die Weide wie etwa hier bei uns. Durch den Fluch, den Israel auf sich selbst gebracht hat, brachte ihnen das Land, das von Milch und Honig floss, als sie einzogen, Einöden, Wüsteneien und Fruchtlosigkeit. Genau daran erkennen wir, was Fluch unter anderem ist. Im Orient gibt es also Situationen, dass wenn man die Schafe hinaustreibt und kein Hirte da ist, dass sie verschmachten, dass sie erschöpft am Boden liegen – sie gehen kaputt. Wir gebrauchen das Wort bei Kindern, wenn sie ein Spielzeug zerbrechen: Das geht „kaputt.“ Da ist etwas zerbrochen. Über diese Schafe, von denen hier geredet ist, soll ausgesagt werden, dass sie kaputt gehen, oder kaputt gegangen sind. Das sind aber nur Schafe, die keinen Hirten haben. Und als solche findet der Herr sie dort. Diese Schafe sind ein Bild von den Menschen. Der Herr Jesus sagt ja geradezu mehr als deutlich an verschiedenen Stellen, unter anderen in Joh.10, von Seinen Schafen, welche die Stimme des guten Hirten kennen. Diese Schafe brauchen einen Hirten. Und das ist eine verantwortliche Angelegenheit in einer jeden örtlichen Gemeinde. Wo kein Hirtendienst ist mehren sich die Schafkrankheiten. Das ist nichts Neues. Der Mose wusste das ganz genau. Der war bei seinem Schwiegervater Jethro unterwiesen, wie man Schafe geleitet, wie man Schafe auf gute Weiden brachte. Und als Mose erkannte, dass auch die Israeliten letztlich solche Schafe waren, da war er innerlich bewegt. Wir lesen davon. Da war er so innerlich bewegt, dass er zu Gott rief. Mose war schon alt geworden. Dazu schlagen wir ein Wort aus 4.M.27,16: „Und Mose redete zu Jehova und sprach: Es bestelle Jehova, der Gott...“, und jetzt kommt ein sonderbarer Ausdruck, „...der Geister alles Fleisches einen Mann über die Gemeinde, der vor ihnen her aus- und einziehe, und der sie aus- und einführe; damit die Gemeinde Jehovas nicht sei wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Das ist es. Haben wir es gut verstanden? Eine Gemeinde, die keinen Hirten hat, geht kaputt. Der geistliche Hunger ist weit weit grösser und gefährlicher als die leibliche, so bitter er auch ist. Wenn wir die Geschichte in 4.M.27 weiter lesen, so finden wir, dass Gott den Hirten benennt, und zwar Josua. Dieses Wort Josua hat die Verbindung mit Jesus. Er zeigt ihm über Josua Jesus. Das hat der Mose damals nicht verstanden. Gott hat es auch gar nicht verlangt. Aber wir dürfen es heute sehen und erkennen, wie notwendig ein Hirte ist, damit die Schafe nicht erschöpfen und verschmachten.
Mt.9,37: „Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige.“ Wir müssen da schon ein wenig hineinschauen, weil es wenige sind. Wir haben das Wort „Ernte“. Das N.T. beschäftigt sich mit dem Wort „Ernte“ ausgiebig. Ernte ist eigentlich die sehnsüchtige Erwartung eines jeden Ackersmannes. Es geht eigentlich nicht ums Säen oder ums Begiessen, sagt Paulus, sondern um den, der das Wachstum der Ernte gibt. Das ist unser Gott. Die „Ernte“. Wir finden das in Mt.13 sehr ausgiebig. Da haben wir die Aussage, dass Gott das Verlorene und das Errettete (Licht und Finsternis) wachsen lässt bis zur Ernte. Das ist der heutige Zustand, den wir auch in unseren Tagen finden, und zwar so lange, bis das Zeitalter vollendet ist (V.39) – dann ist die Ernte. Die Vollendung eines Zeitalters ist Ernte. Wir haben hier die Aussage, dass es eine grosse Ernte sei. In Israel, dem Land der Segnungen Gottes, gab es zwei Ernten: - Die erste war die Frühernte,
- die zweite die Späternte. Die grosse Ernte hing mit dem Spätregen zusammen.
Die erste war die kleine. Wir haben es also hier mit der Vollendung des Zeitalters mit der grossen Ernte zu tun. „Die Ernte zwar ist gross, der Arbeiter aber sind wenige.“ Jetzt müssten wir eigentlich wissen, was in der Landwirtschaft unter einem Schnitter zu verstehen ist. Ist ein Schnitter ein Arbeiter? Da müssten wir sagen: Ja. Das waren die, welche das Getreide abschnitten. Heute macht man das nicht mehr mit der Sense oder mit der Sichel, sondern man macht es mit modernen Geräten. Wir leben ja im Zeitalter der grossen Erfindungen, wo man riesige Felder durch wenig Menschen abmähen und einernten kann. Aber hier heisst es: „der Arbeiter sind wenige.“ Die Frage war, ob Schnitter Arbeiter sind. Nun wird in Mt.13,39 am Ende gesagt, dass die Schnitter Engel sind. Also sind wir hier gar nicht angesprochen, nicht wahr? Die Gemeinde Jesu wird entlastet ihrer Verantwortung, weil die Arbeiter Schnitter sind, und die Schnitter Engel sind! Da brauchen wir wieder nichts zu machen, nicht wahr? Jemand, der passiv ist, mag sich freuen. Aber man sollte sich nicht zu früh freuen. Ich glaube, dass alles, was in der Dienstbarkeit gefunden wird auch in der Knechtstellung zu sehen ist. Zwei Mal ist im N.T. über unseren Herrn Jesus ausgesagt „Knecht Jesu Christi“. Und wenn Er, unser Herr, der Seine Gottessohnschaft hier im Fleische vollzog, sich nicht schämte, sich Knecht zu nennen, wieviel weniger wir. Der Herr sagt zwar: „Ich habe euch nicht Knechte, sondern Freunde genannt.“ Aber das ist eine andere Seite, die Er dort anspricht. In der Arbeit sind wir Knechte. Der Grundtext geht noch weiter: Der sagt nicht „Knechte“. Das ist viel zu viel. Der sagt Sklaven. Da bleibt nichts mehr für uns übrig. Das ist genau das, was wir nicht wollen; wir wollen ja etwas sein. Aber wenn gar nichts mehr für uns ist, dann können wir es nicht ertragen. Ein Knecht bekommt ja jeden Monat noch seinen Lohn, aber ein Sklave bekam nichts. Das sollen wir sein, wir wollen es aber nicht sein. Deshalb sind wir froh und dankbar, dass die Engel auch Knechte Gottes sind. Die Engel haben nicht den Auftrag, den wir in unserer Knechtstellung haben, das Evangelium der Gnade zu verkündigen, Zeuge Christi Jesu zu sein, das Wort vom Kreuz weiterzugeben und auszuleben. Aber wir dürfen diese bevorzugten Knechte oder Sklaven Jesu Christi sein. Von den menschlichen Arbeitern, die wir sein sollen im Reiche des Weinberges, sind nur wenige. Es wird auch so bleiben. In der Gemeinde Jesu ist es wie damals geblieben: Einige, die müssen für zehn oder zwanzig arbeiten, aber andere in der Gemeinde Jesu falten die Hände und drehen dann bis das irdische Leben vorüber ist. Ja, wurden sie immer beten, dann wäre es ja gut, aber sie drehen oft und nur zu oft die Daumen der Langeweile wegen. Und die Gedanken sind nicht immer in der Erntearbeit. Denn da gilt es Fleiss anzuwenden. Denn schon das A.T. sagt, dass wer in der Erntezeit schläft ein schändlicher Mensch ist. O dass diese Erntezeit, von der es heisst, dass das Feld weiss zur Ernte ist, ja nicht eine Schlafenszeit für uns darstellt, die Daumen über unsere Lebenszeit zu drehen, weil wir eine Rente haben, weil wir in der Freizeit uns selbst leben wollen, wenn wir aus dem Geschäft nach Hause kommen. Eine Parallele zu dieser Aussage finden wir in Mk.6,34: „Und als Jesus aus dem Schiffe trat sah er eine grosse Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie.“ Aha, hier haben wir wieder das Wesen Jesu, „denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Und wir lesen ja geradezu in Jer.34 von den Hirten, die untreu sind und die den furchtbaren Zustand jener Schafe nicht sehen. Dazu müssen wir sagen, dass es böse Hirten waren, die das Volk Israel in diesen Zustand geleitet haben. Denn der Hirte ist ja in einer Verantwortlichkeitsstellung. Übrigens enthält das Wort Gottes auch ein einziges Mal den Bericht von einer Hirtin. Also gibt es auch Hirtinnen. Aber die sind natürlich sehr selten, weil es nur einmal geschrieben steht. Von den Hirten steht viel. Aber wir müssen uns nicht unbedingt von den menschlichen Hirten ein Vorbild nehmen. Denn wir haben ja einen Hirten genannt bekommen, der überhaupt als der Urhirte bezeichnet wird, wie wir das in 1.Petr.5,4 lesen, dem Erzhirten. So wie es Vater gab wie Abraham, Isaak und Jakob, die Erzväter waren, haben wir hier den Erzhirten genannt, den Urhirten, aus dem überhaupt der Hirtendienst herausgekommen ist.
Mt.9,38: „bittet nun den Herrn der Ernte, daß er die Arbeiter aussende in seine Ernte.“
Wir haben nach V.38 zu bitten. Wen? Den Herrn der Ernte. Der Herr der Ernte ist der Erzhirte. Den haben wir zu bitten, Er möchte doch Arbeiter aussenden. Dieses Wort wird gelegentlich verlesen, wenn ein Missionar da ist. Das ist zwar nicht ganz falsch, aber es auch nicht ganz richtig. Denn es gehört in die Gemeinde zuerst. Denn der Hirte versieht Gemeindedienst und nicht unbedingt Missionardienst. Aber auch ein Missionar kann Hirte sein. Und irgendwann wird auch bei einem gesunden missionarischen Dienst Hirtendienst gebraucht, das ist klar. Aber in erster Linie sollte gebeten werden, dass der Herr, unser Gott, welcher der Herr der Ernte ist, Arbeiter hervorbringen und aussenden möchte in die Gemeinden. Arbeiter, die Hand anlegen; Arbeiter, die für zwanzig arbeiten; Arbeiter, die sich innerlich bewegt wissen über die Volksmengen; Arbeiter, die dem Herrn Jesus ähnlich geworden sind in ihrem Wesen, in ihrem Inneren. Deshalb das inwendige Bewegtsein. Und dann finden wir die Denominationen. Die haben Gutes und Böses an sich. Wir kennen sicherlich die Vorteile, es gibt aber auch Nachteile. Und denominationales Denken (ein furchtbares Wort) ist ein solches Denken, dass man Evangeliumsarbeit dann nur begrenzt macht im eigenen Sichtbereich. Das ist nicht unbedingt richtig. Denn solches Denken führt dann dazu, dass es dann unsere eigene Arbeit sei. Und wenn es unsere eigene Arbeit ist, dann sind wir nicht mehr Sklaven; dann ist es auch unsere eigene Ernte. Deshalb lesen wir: „Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende...“, nicht in unsere Ernte, sondern „...in seine Ernte.“ Es ist Seine Ernte. Bruder und Schwester, es soll hier gefragt sein: Wann hast du das letzte Mal dafür gebetet, dass der Herr in Seine Arbeit Arbeiter aussenden möchte? Hier heisst es: „Bittet!“ Wer das nicht macht, lebt im Ungehorsam. „Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte“, in Seinen Weinberg. Denn Weinbergsarbeit ist Reichsgottesarbeit. Bruder und Schwester, hast du schon überhaupt einmal dieses vor Gott im Gebet gebracht? Damit wir unseren Zustand erkennen, wie der Herr uns erkennt als Arbeiter in seiner Arbeit.
Hier ein Zitat aus: Der neue Liberalismus von Werner Bergmann (www.e-wahr.de)
Verzweiflung ist ein Geist, der sich einstellt, wenn man ein Bewußtsein darüber hat, dass man gesündigt hat. Sünde ist etwas aktiv gegen Gott gerichtetes. Es ist nicht ein kleiner Fehler wie wenn etwa ein Riss in der Jeans ist. Das kann man reparieren. OK man weiss, es war ein Riss in der Hose, aber die Hose ist noch zu gebrauchen. so ist das mit der Sünde nicht. Wenn der Geist sich des Menschen bemächtigt hat, dann stürzt er den Menschen in einen Kerker, ein Gefängnis, eine geistuge Gefangenschaft. Ich bin ein Gefangener Satans. So mus das Kind Gottes dann empfinden und sagen. Denn es ist die Wahrheit. Können Kinder Gottes besessen sein? Beide Antworten sind richtig. JA und NEIN. Die neue Schöpfung kann nicht besessen sein (2. Kor 5). Wenn der menschliche Geist unter die Macht eines fremden Geistes kommt, dann ist davon der Heilige Geist nicht betroffen. Aber man muss zugegen, dass man auch nich den menschlichenGeist hat, den man vor der Errettung auch hatte. Der wurde erneuert, aber der kann auch wiederbefleckt werden. Die Zentrale für die Geiststeuerung ist im Herzen. Daher kann der Satan in das fleischliche Herz einziehen. Dann kommen aus dem Herzen heraus Süsses und Saures. Hier nun kommt das Thema Dämonen ins Spiel. Wir wissen, dass der Herr JesusDämonen ausgetrieben hat. Also müssen wir annehmen dass der Heilige Geist auch heute noch Dämonen austreibt. Damals bei den Kindern Abrahams machte der der Herr selber, heute nur bei den Kindern Gottes. Bei jedem Kind Gottes das den Zuruf des Herrn vernimmt und aus der Finsternis herauskommt und von Herzen um Vergebung bittet und zu Jesus ins Leben tritt fahren Dämonen aus. Das merkt keiner, aber es geschieht. Hier im folgenden wird das sehr gut erklärt:
Über die Rechtmäßigkeit der Austreibung redet der Herr alle Füchse an, heute wie damals, in Lukas 13,32:
„Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet.“
Was „der dritte Tag“ heißt, sollte jeder Gläubige wissen. Eine Schande ist es gar, wenn solche, die Bücher schreiben, das nicht wissen! Nach Joh.2,1ff war am dritten Tag eine Hochzeit zu Kana. Das Wunder der Weinwerdung, welches sich in der Enderfüllung auf das kommende 1000-Jahrreich Israels bezieht, war zugleich nach Joh.2,11 ein Zeichen. Und ein biblisches Zeichen ist ja gerade gekennzeichnet von einem gegenwärtigen Geschehen, das gleichzeitig einen prophetischen Hintergrund, eine spätere Vollerfüllung aufzeigt. Genau deckungsgleich ist hierzu das Wort in Mt.26,29, wo der Herr von dem Gewächs des Weinstocks redet, das er nicht mehr mit den Jüngern trinken wird „...bis an jenem Tage...“. Und Hosea weissagt in Kapitel 6,1-3 über Israel: „Er wird uns nach zwei Tagen wieder beleben, am dritten Tage uns aufrichten.“ Weil bei Gott tausend Jahre wie ein Tag sind (2.Petr.3,8), redet die Schrift von zwei Tagen als von 2000 Jahren, welches die Gnadenzeit zum Inhalt hat. Der dritte Tag ist das tausendjährige Reich des Friedens. Auch heißt es immer „am“ dritten und nicht „im“ dritten Tag, was uns die Grenze des Millenniums zeigt, wo die Hochzeit mit Israel sein wird. Wenn dann die Belebung für Israel beginnt, will der Herr vom Gewächs des Weinstockes neu trinken. Jesus sagt, daß Er heute und morgen Dämonen austreiben will. Weil am dritten Tag Seine Vollendung ist, darum ist an diesem dritten Tag, d.h. für tausend Jahre, der Satan mit seinem Anhang im Abgrund (Offb.20,2-3). Damit ist es unbestreitbar, daß in den 2000 Jahren Gemeindezeit nach dem Willen des Herrn die Teufel ausgetrieben werden. Was aber die Heilung in der gleichen Zeit betrifft, so bleibt Christus der Herr, der wahre Heiland, der gerade in unseren Tagen der Gnade die sündenwunden Seelen heilen will. Darum ist beides auch unser Auftrag: mit dem Wort des Evangeliums zu arbeiten, weil die Nacht kommt, da niemand mehr wirken kann, und die Dämonen auszutreiben, um gebundene Errettete von Bindungen zu lösen (vgl. Joh.11,44b).
Der Geist des Menschen wird beeinträchtig, seine Seele wird niedergedrückt und sein Mut und Hoffnung werden durch diesen Starken Geist fast ausgelöscht. Diesem Zustand zu entkommen, weil er unangenehm ist, ist ein Bestreben, das nur im Selbstmord klar zu verwirklichen zu sein scheint. Es ist natürlich eine Lüge in den Gedanken der Betroffenen. Mit dem Selbstmord wird die ganze Hilflosigkeit gegenüber der Macht der Verzweiflung sichtbar. Welcher Art ist diese Macht?
Nun man hat ein Experiment gemacht und Kinder der Obhut einer Amme gegeben, die nicht mit den Kindern sprechen durfte. Ergebnis Trotz bester Pflege sind die Kinder gestorben. So sterben die Menschen auch eher, wenn sie wissen oder denken „Meine Frau liebt mich nicht“ oder wenn sie Konflikte in sich herumtragen „Mein Vater liebt mich nicht, ich hasse ihn“. Man stirbt eigentlich an der Lieblosigkeit, nicht an den Krankheiten. Denn die Welt ist aus Liebe und mit Liebe und durch Liebe gemacht. Das glaubt zwar keiner, aber in der Bibel haben wir nur das überliefert. „Gott liebt diese Welt.“
Nun Saul, du warst verzweifelt und gingst am Ende zur Hexe und hast dich ins Schwert gestürzt. Das heisst, er kam aus der Burg Verzweiflung nicht mehr heraus. Die Finsternis hat dich behererscht. Und wir?
Gehorsam ist besser als Opfer. Stell Dir vor, Gott sagt Dir: „Wirf alle Deine Bücher weg. Behalte nur Deine Bibel. Mehr brauchst Du im Moment nicht.“ Was würdest Du tun? Würdest Du die blaue Tonne in Dein Wohnzimmer schieben und alle deine Bücher hineinwerfen? Würdest Du auch die teure Ausgabe vom Großen Brockhaus mit Lederrücken und Goldprägung in die Tonne werfen? Und was ist mit den „frommen Büchern“ über Bonhoeffer und Calvin? Und dann sind da noch die Bücher, die Dir Freunde geschenkt haben und Dein Lieblingsroman, die Betriebsanleitung für den Computer und seine Programme, die Kochbücher und Bildbände von Urlaubsorten. Alles in die Papiersammlung? Würdest Du Gott gehorsam sein und alle Bücher, wirklich alle Bücher wegwerfen. Ich hatte einen theologischen Lehrer, der hatte diesen Eindruck, dass Gott von ihm wollte, er solle seine gesamte Bibliothek weggeben. Er hat es getan. Er war gehorsam. Er sagte sich: „Bei Gott ist Gehorsam besser als eine große Bibliothek.“
Saul bekam von Gott den Auftrag, eine sündige, gottfeindliche Nation und ihren verdammten König zu vernichten. Ausdrücklich hatte Gott gesagt, dass auch alle Tiere dieses Volkes zu töten seien. Dieser Mann gehorchte Gott nicht. Er ließ nur die schwachen und kranken Tiere töten. Die besten Rinder und Schafe ließ er am Leben und betrachtete sie als Kriegsbeute. Dieser Mann war Saul, der erste König Israels. Samuel, der Mann Gottes, trat Saul, dem König in den Weg und forderte von ihm Rechenschaft: „Was ist das für ein Blöken von Schafen und Brüllen von Rindern?“ Und Saul stotterte: „Nun, äääh, das sind die Tiere, die wir als Dank für den Sieg über die Amalekiter Gott als Brandopfer und Schlachtopfer darbringen wollen.“ Aber Samuel wusste, was da vor sich ging: Ungehorsam. Er fragte: „Warum hast Du Gott nicht gehorcht und getan, was er von dir wollte?“ Warum gehorchte Saul Gott nicht? Warum gehorchen das Volk Israel wieder und wieder seinem Gott nicht? Warum gehorchen wir Gott nicht? Ich kann die Frage für mich beantworten. Ich gehorche Gott oft nicht, wenn mir eine Anweisung unvernünftig vorkommt. Es ist doch nicht vernünftig, alle seine Bücher wegzuwerfen, für die man so viel Geld ausgegeben hat, die ein theologischer Lehrer für seine Lehrtätigkeit doch dringend braucht, die sich doch so gut im Wohnzimmer und Arbeitszimmer machen. Es ist doch unvernünftig, die besten Schafe und Rinder zu töten. So vieles, was Gott auch von uns erwartet, erscheint doch schlicht und einfach unvernünftig. Seine Feinde zu lieben, ist doch unvernünftig – oder? Sich keine Sorgen zu machen, ist doch unvernünftig – oder? Sich für sein ewiges Leben allein auf das zu verlassen, was Gott durch Jesus Christus für uns getan hat, ist doch unvernünftig – oder? Immer wieder anderen alle ihre Schuld zu vergeben, ist doch unvernünftig – oder?
Zu Saul sagte Samuel: „Gehorsam ist besser als Opfer.“ Zu mir und evtl. auch zu Dir würde Samuel sagen: „Gehorsam ist besser als Vernunft.“ Uns würde Samuel sagen: „Gehorsam ist besser als Harmonie und äußere Sicherheit. Manchmal frage ich dann schon nicht mehr: „Himmlischer Vater, was willst du, das ich jetzt tun soll?“ Ich meine ja schon selbst zu wissen, was zu tun oder zu lassen ist. Mein Wissen und meine Lebenserfahrung reichen mir dann aus. Ich horche nicht mehr auf Gottes Stimme und gehorche ihm nicht. Samuel würde sagen: „Gehorsam ist besser als Besserwisserei.“ Als das tausendjährige Reich zusammenbrach, hinterließ es millionenfach zerbrochene Herzen. Man war dem falschen Führer gehorsam gewesen. Man hatte Gott vergessen und den Menschen gewählt. Und mit dem Gehorsam Menschen gegenüber warf man auch den Gehorsam Gott gegenüber auf den Müll. Was übrig blieb, ist ein tiefes Misstrauen gegen jeden, der Gehorsam erwartet.
Gott ist nicht so, wie wir uns das vorstellen, wie wir das von der gehorsam erwartenden Mutter kennen. Gott ist nicht so, wie mein Lehrer in der Schule. Gott ist kein Führer wie Hitler oder Mussolini oder Stalin. Gott hat keine Eigeninteressen, wenn er Gehorsam erwartet. Unser Gott, Jesus, hat nur ein Interesse: Dein und mein Wohlergehen und immer das Beste vom Besten für alle Menschen. Ich sage das noch einmal: Unser Gott hat nur ein Interesse: Dein und mein Wohlergehen und das Beste vom Besten für alle Menschen. Ist es wirklich unvernünftig seine Feinde zu lieben, sich über Sachen keine Sorgen zu machen, die man doch nicht voraussehen kann oder Schuld zu vergeben? Ist es nicht vielmehr sehr vernünftig, was Gott will? Ist Harmonie und in Ruhe gelassen werden wirklich so wichtig? Wäre es nicht für unsere Mitmenschen hilfreich und gut, wenn ich bisweilen Kollegen widersprechen würde und Du einer Diskussion über Dein Christsein nicht aus dem Weg gingst? Weiß ich mit meiner eingeschränkten Sichtweise und meinem begrenztem Wissen wirklich besser als der allwissende Gott, was gut und richtig für mich ist? Nein, Gott zu vertrauen, dass seine Gebote und Anweisungen, seine Befehle und Verbote, immer, ausschließlich unser Wohlergehen und das Beste vom Besten für alle Menschen im Blick hat, dieses Vertrauen ist vernünftig, hilfreich und das Beste, was uns passieren kann. Darum schrieb Dietrich
Bonhoeffer: „Nur der Gehorsame glaubt oder besser vertraut Gott wirklich“.
Was wir als Kinder Gottes im Ungehorsam ablehnen ist heutzutage nicht mehr Gott, sondern das Kreuz Jesu, an dem wir errettet wurden. Das sollte uns zu denken geben.
Come Thou Fount of ev'ry blessing - „Komm du Quelle jeglichen Segens“
Robert Robinson wurde gerettet aus einem gottlosen Leben in der Sünde heraus durch den Dienst von George Whitefield. Wenige Jahre danach im Alter von 23 Jahren schrieb er die Hymne „Come, Thou Fount“, die heute noch gesungen wird..
Come, Thou Fount of ev'ry blessing,
Streams of mercy, never ceasing,
Call for songs of loudest praise.
Traurigerweise wanderte Robinson einige Jahre später dann doch fern der Ströme Gottes, die er so innig beschrieben hatte. Er wurde älter und kälter. Bis er eines Tages - er war unterwegs in einer Kutsche - einer jungen Frau gegenüber saß, die unentwegt in ihr Gesangbuch schaute. Plötzlich zitierte sie einen Vers aus ihrem Gesangbuch und fragte Robert Robinson, ob er das nicht gut finden würde und sie reichte ihm das Gesangbuch hinüber. Robert Robinson blickte auf die aufgeschlagene Seite und sah sich seinem eigenen Lied gegenüber, er wollte das Buch zurückgeben. Doch die junge Dame war beharrlich und war der Meinung, dass der Text für ihn genauso bewegend sein müsse wie für sie. Während sie im Überschwang von der Liebe Gottes sprach, rannen plötzlich die Tränen über Robinson Gesicht. Da verstand sie, dass sie einer gequälten Seele gegenübersaß. Robert Robinson sah, dass sie seinen Zustand verstanden hatte und begann zu sprechen: „Ich bin der Mann, der diesen Choral geschrieben hat, vor vielen Jahren - ich würde alles darum geben, um diese Freude wieder zu erleben. Die junge Frau war schockiert. Sie ging mit ihrem Zeigefinger über die Verse des Liedes und begann vorzulesen. Freundlich sprach sie von den beschriebenen Strömen der Gnade, die nie versiegen und die alle Tränen abwischen. Sie zeigte ihm auf, der er niemals zu lange oder zu weit von Gott entfernt sein könne, als dass die Liebe Gottes ihn nicht wieder zu finden vermöge und nach Hause bringen könne.
In diesem Moment hätte er die Dämonen austreiben können, die ihn gebunden hatten. Er hätte sich sofort wieder unter die Herrschaft Jesu begeben sollen, nachdem er in seinem Herzen von der Wahrheit berührt worden war. Sein Tränen zeigen es doch: er empfand deutlich, dass er die Verbindung zu Gott verloren hatte und wieder zu haben wünschte. Er war in seinem Geiste und seine Seele gemartert, allein und verzweifelt. Das wäre eine Austreibung durch den Geist Gottes gewesen. Robert Robinson Herz Wille und Verstand wären wieder für den Herrn gewonnen. Seine Sünde hätte er aufgeben sollen. Was war es wohl? Drogen? Jesus Christus kam ja, um frei zu machen, auch Robert Robinson sollte frei sein. War Robert Robinson reif zum Zerbruch ? Ich weiß es nicht.
Denken wir mal an das Experiment, die Versuche zur Sprachentwicklung (Kaspar-Hauser-Versuche).
Friedrich II. von Hohenstaufen (26.12.1194 bis 13.12.1250)
römischer Kaiser,
deutscher König,
König von Jerusalem und Sizilien,
Naturbeobachter, Verhaltensforscher und Schriftsteller
wird ein solcher Versuch zugeschrieben.
Eberhard Horst, 1975: “Der Kaiser wollte die ursprüngliche Sprache der Menschheit herausfinden. Deshalb ließ er einige neugeborene Kinder ihren Müttern wegnehmen und an Pflegerinnen und Ammen übergeben. Sie sollten den Kindern Milch geben, daß sie an den Brüsten saugen könnten, sie baden und waschen, aber keinesfalls mit ihnen kosen und zu ihnen sprechen. Er wollte nämlich untersuchen, ob sie (nach ihrem Heranwachsen) die hebräische Sprache sprächen, die älteste, oder die griechische oder die lateinische oder die arabische oder aber die Sprache ihrer Eltern, die sie hervorgebracht hätten. Aber er mühte sich umsonst, weil alle Kinder starben ... Denn sie können ohne das Patschen und das fröhliche Grimassenschneiden und die Liebkosungen ihrer Ammen und Ernährerinnen nicht leben.” Von einem ähnlichen Versuch des Pharao Psammetich im 7. Jh. v. Chr. berichtet der altgriechische Geschichtsschreiber und Reiseschriftsteller Herodot (ca. 485 – 425 v.Chr.) in seinen Büchern zur antiken Geschichte. Auch hier ging es um die Ursprache der Menschheit.
Es gibt Fälle von Kindern, die nach Unglücksfällen alleine im Wald aufwuchsen. Im Januar 1800 entdeckten drei Jäger den ungefähr zehnjährigen Victor de l’Aveyron, der später im kleinen Dorf Saint-Sernin-sur-Rance im Departement Aveyron zwischen Toulouse und Montpellier aufgegriffen wurde. Victor sprach keine Sprache – weder eine bekannte noch eine neu generierte. Nach sechs Jahren geduldigem Unterricht konnte er lediglich ein paar geschriebene Wörter erkennen. Sprechen lernte er so gut wie nicht. Die sensible Phase des Spracherwerbs war bei ihm offensichtlich völlig verpaßt worden. Ein ähnlicher Fall wurde im 20. Jahrhundert in Kalifornien beschrieben. Bis zum Alter von etwa zehn Jahren lernen Kinder Fremdsprachen wie von selber. Sie sind in der Lage, das grammatikalische Regelwerk aus dem sprachlichen Input ihrer Umgebung zu extrahieren und Wortschatz und Aussprache ohne systematischen Unterricht zu erlernen. Mit der Pubertät geht diese Fähigkeit verloren.
http://geschichte-der-menschheit.de/hominiden/auf-der-suche-nach-der-ursprache.html
Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. (1. Mose 11,1)
Welche Sprache war vor der großen Sprachverwirrung von Babylon die gemeinsame Ursprache der Menschen? Um das herauszufinden, wurden mehrere schauerliche Experimente durchgeführt. Der früheste Bericht stammt vom „Vater der Geschichte“, dem Griechen Herodot. Er berichtete, das Pharao Psammerich I. (7. Jh.v.u.Z.) zwei Kinder ihren Eltern wegnahm und sie einem stummen Hirten mitgab. Nach zwei Jahren riefen die Kinder angeblich „bekos, bekos“, was in der Phrygischen Sprache Brot bedeutet. Pharao Psammerich war nun überzeugt, dass das Phrygische die älteste aller Sprachen sein müsse. Der Staufer Friedrich II. und der Schottenkönig Jakob IV. ließen im Mittelalter ähnliche Experimente durchführen. Sie nahmen ebenfalls neugeborene Kinder ihren Eltern weg und gaben sie in die Obhut von Pflegeeltern. Diese wurden angewiesen, „die Kinder nie anzusprechen und sie nur mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen, sie zu baden und zu reinigen und sie zu säugen, aber niemals mit ihnen zu schmeicheln oder mit ihnen zu reden.“ Doch beide Versuche endeten tragisch, denn die Kinder starben alle. Sie konnten nicht ohne körperliche und liebevolle Zuwendung ihrer Ammen und Nährmütter leben.
Heute sind die Methoden der Sprachwissenschaftler ausgereifter. Man weiß inzwischen, dass alle Sprachen auf eine gemeinsame Wurzel zurückgehen. Es wird klar, wie sie sich ausgebreitet und verändert haben. Am Anfang der sprachwissenschaftlichen Forschung stand die Entdeckung des englischen Orientalisten William Jones. Er stellte 1786 eine auffällige Ähnlichkeit zwischen Sanskrit (indische Gelehrtensprache), dem Griechischen, Lateinischen und Gotischen fest. Das Ur-Wort aller Sprachen ist wohl das Wort für Mutter und Vater. Vergleicht man dieses Wort in anderen Sprachen, so fällt auf, dass das Wort ‚Mutter’ fast in allen Sprachen mit ‚m’ beginnt und ein ‚a’ enthält. Mit dieser Erkenntnis hat der englische Sprachwissenschaftler (der übrigens 28 Sprachen beherrschte) den Schlüssel zur Erforschung der Sprachen gefunden. Sprachbeispiele: Mutter + Vater Englisch: Mother + father. Farsi: madar + pedar. Lateinisch: mater + pater. Sanskrit: maataar + pitaar. Quechua: mama + tayta. Zulu: umama + ubaba.
Die meisten Erwachsenen müssen neue Sprachen, obwohl sie sich als Kinder eine Kompetenz in ihrer Muttersprache erworben haben, mühsam und langwierig aktiv pauken.
Es ist heutigen Menschen – die nach Angaben der Evolutionstheoretiker ein „hochentwickeltes Gehirn“ besitzen – nicht möglich, eine Sprache ohne die Hilfe bereits sprachbegabter Menschen zu lernen.
Von der Evolutionstheorie hypothetisierte Frühmenschen besaßen definitionsgemäß keine solchen hochentwickelten Gehirnvoraussetzungen zum Spracherwerb.
Sprache ist so wichtig, Zuwendung wird durch Sprache übermittelt. Licht übermittelt nicht nur Helligkeit. Das Wort Gottes ist nicht nur Sprache, sondern Leben. Das sollte uns zu denken geben.
„Ein Wörtlein kann ihn fällen“ (Luther)
Wer schreibt über Dämonen?
Dr. Martin Luther
J. Christoph Blumhardt
Hofprediger a.D. Bernhard Rogge
Johannes Seitz
Jim Fraser
Lorenz Keip
Ernst Modersohn
Heinrich Müller
Corrie Ten Boom
Dr. Kurt Koch
und viele andere
Der Geist des Menschen wird beeinträchtig, seine Seele wird niedergedrückt und sein Mut und Hoffnung werden durch diesen starken Geist fast ausgelöscht. Diesem Zustand zu entkommen, weil er unangenehm ist, ist ein Bestreben, das nur im Selbstmord klar zu verwirklichen zu sein scheint. Es ist natürlich eine Lüge in den Gedanken der Betroffenen. Mit dem Selbstmord wird die ganze Hilflosigkeit gegenüber der Macht der Verzweiflung sichtbar.
Wie wird man frei von Dämonen?
In einer kirchengeschichtlichen Arbeit (14) schreibt Helmut Frank, ein eher unbekannter Kirchengeschichtler, sehr eingehend über den Befreiungsdienst von der Zeit Jesu an bis heute. Im Vorwort heißt es:
„Warum finden diese Menschen in der Gemeinde keine Hilfe? Weshalb wird die Realität der Gebundenheit von Menschen durch Satan und noch weniger die der Besessenheit so wenig realisiert? Und was sind die Ursachen? Warum gibt es so wenig Vollmacht, diesen Menschen in Jesu Namen Befreiung zu bringen, und in diese Frage schließe ich mich selbst ein? All dies veranlaßte und bestärkte mich, diese Thematik anhand der Bibel zu untersuchen sowie die Entwicklung, die dieser Befreiungsdienst in der Kirchengeschichte genommen hat, zu verfolgen und mich kritisch damit auseinanderzusetzen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Ursachen, die zu der heutigen Situation auf dem Gebiet des Befreiungsdienstes geführt haben, aufzuzeigen und bewußt zu machen. Ebenso soll sie eine Herausforderung sowie Hilfe zur Praxis des biblischen Befreiungsdienstes darstellen.“
Mit den vorgenannten Beispielen von Dr. Martin Luther bis heute ist nur eine kleine Auswahl von Brüdern aus einem noch viel breiteren Spektrum vorgenommen worden. Damit ist belegt, daß dieser seelsorgerliche Dienst über all die Jahrhunderte in der Gemeinde Jesu getan wurde, auch wenn in bestimmten Denominationen diese Dinge gänzlich unbekannt waren. Das beweist aber keine Falschheit der Sache an sich. Denn wenn eine Gemeinde oder Gemeinderichtung zum Beispiel keine Missionare nach Übersee sendet, kann nicht davon abgeleitet werden, daß missionarische Arbeit falsch sei.
Zum anderen soll der unwahren Aussage entgegengetreten werden, daß gesagt wird, die Existenz von Dämonen sei mittelalterlicher Glaube. Denn nicht umsonst warnt Paulus die Kinder Gottes in 1.Kor.10,20 und sagt „Ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen.“
Der Apostel warnt uns doch nicht – vom Heiligen Geist bestätigt – wenn es solches gar nicht gibt. Wer sind wir nur, die wir das Wort des Herrn nicht ernst nehmen wollen?
Luther war ein von Gott auserwähltes Gefäß für die Wahrheit der Bibel. Er nahm auch zur Frage der Zauberei und deren Schäden bei Gläubigen Stellung.
„Auf die Frage, ob derlei auch den Frommen zustoßen könne, antwortete Luther:‘Ja, freilich, unsere Seele ist der Lüge unterworfen; wenn sie erlöst wird, so bleibt der Leib dem Morde unterworfen. Und ich glaube, daß meine Krankheiten nicht natürlich, sondern lauter Zauberei sind. Gott aber errette seine Auserwählten vor solchen Übeln“ (1).
Wer meint, Luther vertrete einen mittelalterlichen Dämonenglauben, der irrt sehr. Luther war Realist und kein Spinner. Ihm setzte das Werk des Evangeliums die Prioritäten, und er lebte aus dem Wort heraus im geistlichen Kampf.
Die Klarheit der Gedanken Blumhardts zeigt ein kurzes Zitat von ihm (2), das auch heute noch seine volle Berechtigung hat:
„Die Leute wollen auf einmal geistlich etwas sein und wissen gar nicht, wie gebunden sie sind! Und es weiss kein Mensch…, wieviel Satanisches in ihm redet, wie viele böse Geister ihm die Gedanken eingeben nach rechts und links; es weiss keiner, wieviel Einfluss er hat von falscher Frömmigkeit, Einbildung, Selbsteinschäzung von einer Art Frieden, als wär`s Frieden.“
Diese Worte sind für damals wie für heute geschrieben. Denn die Großmannssucht unter Gläubigen, das Etwas-sein- wollen, stirbt im Leibe des Fleisches nicht aus. Weil Blumhardt gegen den Feind der Seelen arbeitete, wurde er verleumdet, wo es nur möglich war. Drohungen bis hin zu Mordankündigungen waren die Folgen. Mit seinem Heimgang 1880 ging ein ganz großer Glaubensmarm von dieser Erde. Wie klar und präzis Blumhardt damals die Zusammenhänge in Wahrheit erkannte und mit welchen Dingen er zu tun hatte, geht aus seinen Äußerungen über seinen seelsorgerlichen Kampf hervor (3). Denen, welche die Tatsache der Besessenheit von Erretteten nicht akzeptieren wollten, rief er zu:
„Übrigens, den Blinden mag man wohl Farbe hinhalten; sie werden drum nicht klug daraus. Zumal wenn sie in Eigensinn oder in der Rechthaberei oder aus Sucht, unberufen und blindlings über alles zu richten, absichtlich ihre Augen verschließen.
Man darf wohl auch sagen, daß nur der diese Kämpfe, Siege und Erweckung recht verstehen und werten wird können, der sie persönlich erlebt hat. Weil er zu oft durch die eigene Bindung eben blind ist, auch wenn er sonst noch so fromm ist. Denn es liegt wahrlich eine dämonisch-zauberische Kraft auch im Schimpfen und Lästern, wenn diese besonders im Gewand der Frömmigkeit auftritt oder gar im Namen und zur Ehre Gottes geschehen sein will.
Möge der Herr auch diese Kraft, die so viel Verwirrung in der Gemeinde Gottes anrichtet und so viele redliche Seelen stören und verderben kann, damit abschwächen, daß er jedermann sowohl der Meister darin ist, als auch denen, die sich dadurch fangen lassen, die Augen auftue, wie so etwas unmöglich aus dem rechten Glauben kommen könne.“
Nicht genug damit: man erkennt sich nicht mehr im Lichte Gottes, dafür aber rühmt man sich in eigenen Großtuereien (Jak.4,16).
Im Jahre 1912 erschien das Buch „Evangelium in Wort und Bild“, herausgegeben von Hofprediger a.D. Bernhard Rogge (4). Diese „Sammlung bester Predigten“ wurde, wie die Widmung „Danksagung nach Erhalt; zu Ehren an Seine Majestät den Kaiser und König und Seine Majestät die Kaiserin und Königin“ zeigt, in den obersten gesellschaftlichen Kreisen der Welt akzeptiert. Wie weit ist doch die Gemeinde Jesu gesunken, daß die Welt damals augenscheinlich mehr Klarheit besaß, als die Kinder des Lichtes heute! Kurze Auszüge aus den dort niedergeschriebenen Predigten des Stadtpfarrers Theodor Traub in Stuttgart zeigen uns das auch sprachlich in aller Deutlichkeit:
„Auch die schon zu Gott Bekehrten haben den Jesus noch nötig, der die Teufel austreibt...“ (Seite 29).
„Denn so wunderbar und unbegreiflich tief sind alle Eigenschaften unseres Wesens untereinander verflochten und das Gute mit so viel Ungutem und das Schlechte mit so mannigfachem Guten verwachsen, daß nur der Ewige die Verwachsungsstelle kennt und jenseits dieser irdischen Tage lösen wird, was sich in uns so zäh umklammert“ (ebd.).
„Lassen wir aber Jesum Sein Tagewerk des Teufelsaustreibens in uns ausrichten, dann wird auch unser Tagewerk: Teufel austreiben“ (ebd.).
„Laßt uns Teufelsaustreiber sein, denn die Teufel können ausgetrieben werden“ (Seite 30).
So weit Auszüge aus dem Buch, welches auch in die Hände der Kaiser-Familie gelangte. Wir freuen uns über die Aufrichtigkeit und Christusliebe dieses einst angesehenen Stadtpfarrers von Stuttgart. Das waren selbstverständliche Themen für einen Pfarrer vor dem 1. Weltkrieg. Betrachten wir die letzten Jahre, so wird uns der Abfall der Gemeinde Jesu in seinem ganzen Ausmaß vor Augen gestellt.
Der Seelsorger Johannes Seitz war ein Bahnbrecher dieses schweren Zweiges der Reichsgottesarbeit. Auch hier bestätigt sich, dass die Liebe zum Herrn weit grössere Frucht bringt, als das eiskalte Erkenntniswissen von Gläubigen heute. Kein geringerer als unser Herr ist es, der diesen Glaubensmann so sehr gesegnet hat. Viele Besessene sind dort in Teichwolframsdorf von ihren tiefen Bindungen frei geworden. Das waren keine „Zeichenwunder“, wie etliche falscherweise behauptet haben. Richtig ist, daß es „Glaubenswunder“ waren. Bezeichnend ist, wie der Herr diese gläubigen Männer benutzte, um durch ihr Zeugnis viele zum Herrn Jesus zu führen. Der treue Herr möchte uns davor bewahren, diesen Glauben zu verlassen, um einem Verstandes-Evangelium zu huldigen. Bedenken wir, daß die uns angeborene Weisheit die Weltweisheit ist! „Denn die Weisheit von oben ist aufs erste rein...“ von der unsauberen Menschenweisheit (Jak.3,17)! Das im Verlag der Liebenzeller Mission erschienene Buch über Johannes Seitz „Erinnerungen und Erfahrungen“ (9) gibt weitere Einblicke in das gottverbundene Leben dieses Kämpfers für Jesus.
Über die Lisu-Christen schreibt Jim Fraser (Seite 16):
„Sie waren noch nicht genügend in Gottes Wort unterwiesen, um Widerstand zu leisten. Alte Gewohnheiten und der Aberglaube gewannen die Oberhand. So kehrten sie zurück unter die Herrschaft der dunklen Mächte. Wer will, kann das alles als Einbildung bezeichnen, doch Gottes Wort redet unmißverständlich davon, daß es dunkle Mächte und Gewalten gibt, die Herrscher der Finsternis und die Geister der Bosheit“ (Eph.6,12).
„Jim Frasers Reaktion auf dieses schwere Erleben und die neu gewonnene Erkenntnis war eine zweifache. Er schrieb an seine Mutter Ich kann nicht sagen, wie beschwert mein Herz ist. Doch weil er zugleich erkannte, daß dunkle Gewalten allein dem Namen Jesu weichen, fährt er fort: Ich bete mehr denn je für diese Familie und die Lisuleute. Das Gebet im Namen Jesu blieb die Waffe in Jim Frasers scheinbar aussichtslosem Kampf.“ „Bis es Jim Fraser gleich einem Licht in der Dunkelheit aufging: Alles Zeugnis für Jesus Christus ist Einbruch in den Bereich Satans. Das bedeutet immer Kampf. Er war in ein Gebiet eingedrungen, das bisher unbestritten Satan gehört hatte. Kein Bote des Evangeliums war vor ihm hier gewesen. Darum galt ihm und den wenigen Lisuchristen der heftige Angriff des Feindes“ (Seite 21).
„Satan ist grundsätzlich ein besiegter Feind. Christus überwand ihn am Kreuz. Der auferstandene Herr gibt seiner Schar Teil an seinem Sieg. Nicht sie siegt, sie ist vielmehr hineingenommen in Jesu Sieg. Die Stellung der Jünger Jesu ist in Christus und damit über den Gewalten, Mächten und Herrschaften. Der Kampf des Glaubens besteht darin, sich dieser Stellung bewusst zu sein und sie immer wieder einzunehmen, wenn der Feind uns daraus vertrieb. Befreiung von dunklen Mächten kommt durch ein bewusstes Widerstehen auf dem Boden des Kreuzes. Widerstehet dem Teufel, ist ein Wort der Schrift. Die Position, die wir dabei beziehen, ist der am Kreuz erworbene Sieg Jesu. Ich widerstand dem Satan, indem ich ihm von daher die Verheissungen Gottes entgegenhielt, und sie bewährten sich. Die quälende Depression begann zu weichen“ (Seite 22).
Der bahnbrechende China-Missionar Jim Fraser vermochte den Sieg zum Evangelium nur durch die Überwindung der Finsternismächte zu erreichen. Nicht immer ist es dieser Weg, aber hier war es die gottgewollte Absicht des Herrn. Das Wort Gottes konnte danach laufen und wachsen (Apg.19,20). Gleichso vollzieht Gott auch heute noch Seine Verheißungen.
g) Lorenz Keip
Der Glaubensmann Lorenz Keip lebte von 1858 bis 1936 in Thüringen. Es ist erstaunlich, wie dieser Zeuge der Wahrheit vom Herrn gebraucht wurde, um für andere zum Segen zu werden. Sein Buch „Glaubens-Heilungen“ (11) läßt uns Blicke in die damaligen Herzensnöte tun. In großer Klarheit beschreibt dieses Buch, wie Besessenheit erkannt wurde und wie Gebundene durch den Sieg Jesu in Seinen Sieg geführt werden konnten. Lorenz Keip zählt die Ursachen für Innewohnungen von Mächten der Finsternis auf:
1. Die Vererbungsseite
2. Die Selbstverschuldung durch Ausübung der Greuel
In besonderer Anschaulichkeit schildert er den Weg der Befreiung unter beständigem Beugen vor dem Herrn und macht deutlich, wie Besessenheit sowohl bei Erretteten als auch bei Ungläubigen auftreten kann. Beeindruckend ist seine Nüchternheit, mit der er die göttlichen Bestätigungen seiner hilfreichen Dienste vom Herrn empfing. Lorenz Keip erlebte auffallend oft die Erfüllung der Verheißung von Lk.13,32! Dem durch Austreibung empfangenen Sieg folgten geistliche und leibliche Heilungen der Bedürftigen. Der demütige Dienst dieses Bruders lenkt hin zu Mt.18,3. Dort mußte der Herr die „erwachsenen Jünger“ belehren: „Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.“
Die Überheblichkeit der Gläubigen im Liberalismus und im Neuen Liberalismus (Neoliberalismus) verhindert die heute wie damals gültigen Segnungen und Verheissungen unseres Herrn. Welch ein verborgener Stolz beseelt doch die Gläubigen allgemein in der Zeit heute, in welcher der Einfluss und die Wirksamkeit des Antichrists rapide zunimmt! Ist denn die vom Herrn gesetzte Bedingung, nämlich den Glaubensstand eines Kindes anzunehmen, zu hart? Was für eine Freude wäre im Himmel, wenn alle – wie Lorenz Keip – diese Stellung einnehmen würden!
Die zwei Hauptlügen Satans in der Geschichte der Menschheit sind:
a) Die Lüge in dem Garten Eden (1.M.3,4): „Mitnichten werdet ihr sterben.“
b) Die Lüge gegenüber der Gemeinde Jesu: „Kinder Gottes können nicht besessen sein.“
Die Lüge in bezug auf die ersten Menschen machte Adam und Eva kraftlos; die Lüge Satans in bezug auf die Gemeinde macht die Kinder des Lichtes macht- und kraftlos.
Stellt man sich auf den Boden, Kinder Gottes können nicht belastet sein, bleibt eben nur noch der wissenschaftliche Standpunkt. Man erkennt dann eben nur noch medizinische Krankheiten. Das bestätigt doch gerade die Bibel, wenn es heißt: „Euch geschehe nach eurem Glauben“ (Mt.9,29). In diesem Wort liegt eine riesige Verantwortung jedes Gläubigen. Sobald ich mich auf die Basis stelle, es gibt keine dämonischen Krankheiten, bleibt mein Auge auch nur für diesen Glauben geöffnet. Nehme ich das, was der Herr in Mt.9,29 gesagt hat, für mich in Anspruch, wird mein Auge für diesen Glauben geöffnet, was aber der letztliche Wille Gottes ist. Das ist doch auch der Grund dafür, daß der Herr in Joh.7,38 sagt: „Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift sagt ...“. Nur dann folgt die Verheißung des Herrn!
Menschen im sündlichen Leibe ist es untersagt zu richten, zu verurteilen. Tun wir es doch, dann folgt Mt.7,2: „mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden.“ Was ist mit einem Bruder, der in der Hybris wandelt, alle unsere Glaubensväter zu verurteilen? Weshalb meint man sich berufen zu fühlen, in biblische Themen einzusteigen, ohne die Ausrüstung, Seinem Wesen näher gekommen zu sein? Wie hat doch die Gemeinde des Herrn in den Jahrhunderten unter harten Leuten mit harten Urteilen gelitten! Warum nur beschäftigen sich solche nicht jahrelang zuerst mit dem Wesen Jesu, um die Liebe unseres Herrn zu erforschen? Denn mit dem Maß, mit dem wir messen, sollen wir bemessen werden.Die Gläubigen in ihrer ungereinigten Härte leben ohne Ausnahme in einer Scheinwelt und unter der Beeinflussung durch „einen anderen Geist“. Und wie Paulus es sagt, ertragen sie es gut (vgl. 2.Kor.11,4). Nicht aber unser Herr! Mit der Verurteilung des Nächsten steht ja eine riesige Menge von Verleumdung und „hinter dem Rücken des anderen reden“ in Verbindung. Über alledem fehlt es an Buße, Reinigung und Vergebung.
Wir aber sagen und ermutigen jeden Seiner Geliebten, sich zu reinigen und im Gehorsam zu stehen: „Nehmt Euch der Schwachen an.“ Wohl dem, der sich dem Wort Gottes in allem unterstellt und bejaht und tut, was der Herr will.
„Von aller Art des Bösen haltet euch fern“ (1.Thes.5,22).