Es klopfte niemand an unsere Tür mit der guten Nachricht, dass Jesus, der König der Juden, auch unser Erlöser, ja, auch für uns Juden der Weg zum wahren Gott sei. So blieb mein Leben leer, öde und freudlos. In mir brannte, unbewusst, das große Sehnen und Suchen nach Gott.
Es kamen die jüdischen Ostern. Ich besuchte die jüdische Schule, und der Religionslehrer erzählte uns die Geschichte vorn jüdischen Ostern. Da ergriff mich eine unwiderstehliche Sehnsucht nach einer richtigen Osterfeier. Großmutter war nicht religiös und traf keine Vorbereitungen für Ostern. Doch erlaubte sie mir, zu einer jüdischen Familie zu gehen, die das Fest der ungesäuerten Brote feierte.
Ich sehe mich noch, wie ich dort am festlich gedeckten Tisch saß. Alles, was nach der Vorschrift dazugehörte, war da: das bittere Kraut, das Salzwasser, die beide an die Leiden der ägyptischen Gefangenschaft und an die dort vergossenen Tränen erinnerten. Da war auch das ungesäuerte Brot, und vor einem jeden stand ein Glas Wein. Und, dem Ritus gemäß, stand noch ein überzähliges Glas Wein auf dem Tisch, ein Zeichen, dass noch jemand erwartet werde. Auch die Tür wurde geöffnet, damit der, der da kommen sollte, die Tür zum Willkommen offen fände. Aber es kam niemand.
Das kleinste der Kinder musste nach der Haggada das Familienoberhaupt fragen:
“Worin unterscheidet sich diese Nacht von den übrigen Nächten?”
Und dann wurde die wunderbare Geschichte von der Befreiung unseres Volkes aus Ägypten vorgelesen: Wie Gott in jener letzten Nacht das Todesurteil über alles Erstgeborene in Ägypten aussprach; wie die Türpfosten der israelitischen Wohnstätten mit dem Blut des Passahlammes besprengt wurden, zum Zeichen, dass die Erstgeburt in diesen Häusern verschont bleiben sollte. Durch das Blut des Lammes wurde die Erstgeburt der Israeliten errettet und blieb am Leben. Welch ein Vorbild auf Jesus Christus, aber das er kannte ich damals noch nicht.
30 Jahre später begriff ich, dass der erwartete Messias nicht, wie die Juden hofften, durch die offengelassene Türe hereinkommen konnte. Er war ja schon längst gekommen, der, auf den sie warteten, das wahre Osterlamm, er, der an seinem letzten Sederabend den Kelch nahm, dankte und sprach: “Trinket alle daraus! Das ist mein Blut des Neuen Testamentes, welches vergossen wird für viele, zur Vergebung der Sünden.”
Wie gesagt, es war viele Jahre später, da war ich schon verheiratet und Pfarrer George Knight bat mich und meinen Mann zu ihm zu kommen. Er nahm die Bibel in die Hand, und gemeinsam lasen wir Worte aus dem uns bis dahin völlig unbekannten Buch. Langsam begannen wir das Wort zu verstehen und Jesus, den verheißenen Messias zu erkennen. Aber wir brauchten noch Zeit. Bei einer Morgenandacht wurde mir plötzlich klar, dass ich eine verlorene Sünderin war und so niemals vor dem heiligen Angesicht Gottes würde bestehen können. Ich betete: „Herr, du hast mich entlarvt. Ich sehe, es ist nichts Gutes in mir. Aber zugleich rufst du mich zu dir. Wenn du mich, so wie ich bin, annehmen willst, so bin ich hier, Herr. Mein Herz gehört dir.“ Kurz danach bekam ich von jemand einen Bibelvers und was stand dort? „Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit.“ Hosea 2,21
Eine unbeschreibliche Freude erfüllte mich, die bis heute andauert.
Jesus ist gekommen zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Mary Hajos
Und heute klopfen wir an die Herzenstüre aller Menschen und sagen "Jesus kommt wieder". Denn damals sagten das die Engel:
„Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird also kommen, wie ihr ihn gen Himmel habt auf fahren sehen“,
Und das wird auch geschehen. Denn Gott hält Wort.
Das Wiederkommen galt damals den Zurückgebliebenen und das waren die "Männer von Galiläa“. Die dachten freilich, dass der Herr und Erlöser Israels sehr bald wiederkommen würde. Aber dann merkten die Gläubigen, dass das noch dauern konnte. Johannes aber hat vom Herrn selber das Gebet der Gläubigen bekommen: "Komme bald Herr Jesus"!
Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes wurden diese Männer von Galiäa dann Himmelsbürger, Kinder Gottes, versiegelt durch den Heiligen Geist. Damit waren sie schon ausgerüstet, um Jesus im Himmel begegnen zu können. Der erste Heide kam erst später in Apg.10,43 zur Wiedergeburt. Und der letzte Heide ist noch nicht gefunden, denn dann kommt Jesus, der Herr wieder.
Daher gilt diese Nachricht
"Jesus kommt wieder"
(das liest sich wie ein Schlagzeile in der Zeitung) allen Menschen, die ihm noch nicht glauben. Denn sie sollen errettet werden und zur Wiedergeburt gelangen.
Uns jedoch, den Geretteten, sagt der Heilige Geist durch den Apostel Paulus, daß wir uns nicht betrüben sollen wie die übrigen (die Verlorenen), die keine Hoffnung haben (1.Thes.4,13). Keine Hoffnung? Könnten wir uns mal der Mühe unterziehen, darüber nachzudenken, was es heißt:
„keine Hoffnung mehr zu haben?“
Das ist z.B. der Fall, wenn wir arbeitslos werden, wenn das Geld nicht reicht oder wenn wir am Bett eines Sterbenden sitzen. Sterben.....das ist das Los all derer, die nicht durch das Blut des Lammes versöhnt sind, die ewiglich keine Hoffnung mehr haben (das ist der zweite Tod).
Aber: wir dürfen uns freuen und gegenseitig ermuntern (1.Thes.4,18), ja, "Jesus kommt wieder". Selbst wenn wir müde geworden sind, werden wir munter durch das Wissen: Er kommt und dann ist der Krieg gewonnen ! Wir werden leben, wir werden vielleicht sogar entrückt werden vor dem Tod und werden eine eigene Himmelfahrt erleben. Und überhaupt:
wir haben Hoffnung allezeit
denn der Herr hat uns noch nie alleine gelassen; er war immer bei uns, selbst wenn wir es nicht geglaubt haben.
Wenn der Herr Jesus (bei Seiner ersten Wiederkunft) für die Gemeinde erscheint, dann kommt ER nur bis in die Luft (Nach 1.Thes.4,16-17 werden die Gläubigen, man kann auch sagen die Geretteten, die Kinder Gottes, alle, die ihm gehören, gleich welcher Denomination) werden zu ihm entrückt und in den Himmel aufgenommen.
„ ....er wird also kommen, wie ihr ihn gen Himmel habt auffahren sehen.“ Wenn also die Himmelfahrt des Herrn genauso sein soll, wie die Wiederkehr, was bedeutet das ? Ganz einfach. Damals waren nur seine Jünger dabei. Und nur die haben die Himmelfahrt gesehen. Ebenso wird es sein, wenn der Herr die Gemeinde abholt, da wird die Welt nichts sehen – wie damals auf dem Ölberg, nur die Jünger. Da kommt er bis in die Wolken und holt die "ihr" ab, das ist die "die Gemeinde", im ursprünglichen Sinn aber "die Juden, die Männer von Galiläa".
ERS